Erster FLIRT für E-Netz Allgäu eingetroffen

Der Fahrzeughersteller Stadler Deutschland und das private Eisenbahnunternehmen Go-Ahead Bayern sind sich einig: Die Triebzüge für das E-Netz Allgäu werden von Stadler an Go-Ahead ausgeliefert. Das erste von 22 elektrischen FLIRT-Triebfahrzeugen wurde am Mittwoch, 18. August 2021, in Augsburg an Go-Ahead übergeben.

Go Ahead Bayern hat seinen Streit mit Stadler Rail beigelegt und bekommt nun bis Oktober alle 22 bestellten FLIRT-Triebzüge für das E-Netz Allgäu. Foto: Karg-Go Ahead

Stadler Rail und die deutsche Bahngesellschaft Go-Ahead Bayern (eine Tochter des britischen Eisenbahnverkehrsunternehmens Go Ahead) waren sich über die Wartung der von Stadler gelieferten Züge in die Haare geraten. Go-Ahead Bayern wollte den Unterhalt der neuen Stadler Triebzüge durch das Unternehmen TMH International (ein russisches Unternehmen) durchführen lassen. "Der bestehende Vertrag untersagt, die Wartungsleistungen an einen Wettbewerber von Stadler zu vergeben", schrieb im Frühjahr der Thurgauer Eisenbahntechnikhersteller in einer Reaktion auf eine Mitteilung von Go-Ahead Bayern. Die Schweizer sehen das TMH International als Konkurrent von Stadler, befürchteten Industriespionage seitens des russischen Bahnproduzenten und betrachteten die Vertragsbedingungen seitens Go-Ahead Bayern als nicht erfüllt. Hätten sich Go Ahead und Stadler nicht in letzter Sekunden geeinigt, hätte wohl DB Regio mit Regionalzügen auf der Strecke von München zum Bodensee einspringen müssen.

"Wir freuen uns darauf, im Dezember partnerschaftlich mit Stadler die Strecke im E-Netz Allgäu in Betrieb zu nehmen", so Patrick Verwer, Geschäftsführer von Go-Ahead Bayern. Und Jure Mikolcic, CEO von Stadler Deutschland, ist ebenfalls sehr zufrieden, eine Einigung mit Go-Ahead Bayern erzielt zu haben. Die Fahrzeuge sind bereits vollumfänglich zugelassen. Der letzte der 22 weitgehend in kräftigem Blau gehaltenen Züge wird im Oktober in Bayern ankommen, so dass die Flotte frühzeitig für den Start bereit steht.

"Es ist sehr gut, dass sich beide Unternehmen hier einig werden konnten. Jetzt können sich unsere Fahrgäste auf den Betriebsstart im Dezember 2021 freuen", sagte Thomas Prechtl, Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG). Die BEG plant, finanziert und kontrolliert den bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaats Bayern.

Damit kann der Zugbetrieb von Go-Ahead Bayern wie geplant starten, die neuen Züge werden ab dem 12. Dezember 2021 die elektrifizierte Strecke München - Memmingen - Lindau bedienen. Quelle: Go-Ahead Bayern GmbH / DMM