Es geht um den Ruf der Auto-Branche

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner fordert die zügige Einführung realistischer Testverfahren mit Abgas- und Verbrauchsmessungen. Aigner: „Neue Testverfahren sind notwendig, um das Vertrauen der Kunden in die Dieseltechnologie sowie die Automobilhersteller zurückzugewinnen.“, heißt es in einer Pressemittelung ihres Ministeriums vom 29.09.2015. Gleichzeitig soll sie aber Bundesumweltministerin Barbara Hendricks davor gewarnt haben, die Vorschläge der EU-Kommission zur verschärften Abgasprüfung bei Pkw zu unterstützen.

Im September hatte die Wirtschaftsministerin noch erklärt, die Manipulationen (VW) seien nicht akzeptabel und müssten vorbehaltlos aufgeklärt werden. „Spekulationen, Gerüchte und Verallgemeinerungen verbieten sich aber. Anderenfalls gefährden wir den gesamten Automobilstandort, Zulieferbetriebe und Arbeitsplätze. Es geht um den Ruf der gesamten Branche“, so die Ministerin. Aigner weiter: „Bei der Einführung neuer Testverfahren müssen wir mit Augenmaß vorgehen und uns am Machbaren orientieren. Neue realistischere Testverfahren bedeuten faktisch schärfere Grenzwerte. Dafür brauchen Hersteller und Zulieferer Zeit.“ Die Hersteller und Zulieferer arbeiteten mit Hochdruck an sauberen Motoren. Die deutsche Dieseltechnologie bleibe ein wichtiger Weg, um ehrgeizige Umweltziele und CO2-Grenzwerte zu erreichen, so die Ministerin. Jetzt ließ Aigner die Bundesumweltministerin wissen, dass die deutschen Automobilhersteller ohne einen großen Anteil an Dieselfahrzeugen, die ab 2020 geltenden strengeren Eu-Grenzwerte nicht einhalten könnten, ihnen deswegen massive Strafzahlungen drohten. Dies würde den Automobilstandort nachhaltig beschädigen, steht in einem Brief an Hendricks. Quelle: Bayerisches Wirtschaftsminsterium / Focus / DMM