Estlands neue Regierung forciert Rail Baltic

Estlands neue Regierung plant, die Gespräche über den Bau des längsten Unterwasser-Eisenbahntunnels der Welt von Tallinn nach Helsinki wieder aufzunehmen. China will das 17 Mrd.-Dollar-Geschäft der Finest Bay Area Development Oy finanziell unterstützen.

Die wirtschaftsliberale Reformpartei (Eesti Reformierakond, RE) der bisherigen Oppositionsführerin Kaja Kallas - Tochter des ehemaligen estnischen Ministerpräsidenten und EU-Kommissars Siim Kallas, der sich sehr für die Rail Baltica eingesetzt hat - und Ratas' sozialliberale Zentrumspartei (Eesti Keskerakond) unterzeichneten am Montag (25.01.2021) in Tallinn eine Vereinbarung über eine Koalition, in dem der Plan für eine Tunnelverbindung . zwischen Estland und Helsinki (Finnland) enthalten ist. 70 Mitglieder des Riigikogu stimmten am Montagabend für die Bildung einer Regierung durch die Premierminister-Kandidatin Kaja Kallas. Präsidentin Kersti Kaljulaid hat die neue Regierung Kallas am Dienstag, 26. Januar 2021, um 8:44 Uhr in Kadriorg eingesetzt. Die Regierung strebt Gespräche mit Finnland auf nationaler Ebene an über den Plan an, die beiden Nationen mit einem Unter-Meeres-Tunnel zu verbinden. So soll der Bau der „Rail Baltic“ beschleunigt werden. Das gesamte estnische Bahnsystem soll erneuert und weitgehend elektrifiziert werden.  

Während die finnische Regierung 2020 ablehnte, das für Europa bedeutende Infrastrukturprojekt mit öffentlichen Geldern zu unterstützen, hat der finnische Unternehmer Peter Vesterbacka von Chinas Touchstone Capital Partners Ltd. eine Zusage über rund 17 Mrd. USD für den Bau des Eisenbahntunnels zwischen den beiden Hauptstädten erhalten. Die Neubaustrecke wird über 100 km lang. Im Zusammenhang mit deren Bau soll u.a. mindestens eine künstliche Insel mit städtebaulicher Entwicklung realisiert werden. Quelle: Bloomberg, Eesti Reformierakond / DMM