EU-Kommission stärkt grenzüberschreitende Bahnprojekte

Die EU-Kommission hat am Dienstag, 31. Januar 2023, die Unterstützung von zehn Pilotprojekten angekündigt, mit denen neue grenzüberschreitende Bahnverbindungen eingerichtet oder bestehende verbessert werden sollen. Die ausgewählten Projekte werden vor allem zusätzliche Zugverbindungen zwischen großen EU-Städten wie Paris, Amsterdam, Barcelona, München, Mailand oder Rom ermöglichen. Einige von ihnen sollen noch vor dem Sommer in Betrieb genommen werden.

Die EU-Kommission will den grenzüberschreitenden Bahnverkehr verbessern helfen. Foto: European Commission

Nach sorgfältiger Bewertung hat die Kommission die folgenden Vorschläge für grenzüberschreitende Pilotdienste ausgewählt, und zwar in der Reihenfolge des geplanten Starttermins:

  1. Ungarisches Verkehrsministerium, neue Verbindungen zwischen Ungarn, Österreich und Westrumänien;
  2. Verbindung Deutschland - Dänemark - Schweden, mit Beteiligung von Statens Järnvägar (neue Nachtzugverbindung Stockholm - Kopenhagen - Berlin und Tageszug Hamburg - Göteborg und möglicherweise Oslo, in Zusammenarbeit mit DSB und DB), Snälltaget (verbesserte Nachtzugverbindung Stockholm - Kopenhagen - Berlin), České dráhy (neue Verbindung Prag - Berlin - Kopenhagen, in Zusammenarbeit mit DB und DSB) und Flixtrain (neue Verbindung Leipzig - Berlin - Kopenhagen - Stockholm).
  3. Midnight Trains, neue Nachtzugverbindung Paris - Mailand - Venedig; 
  4. Flixtrain, neue Verbindung München - Zürich; 
  5. WESTbahn, neue Verbindung München - Wien - Budapest, Erweiterung der bestehenden Verbindung;
  6. Nederlandse Spoorwegen, Verbesserung der bestehenden Verbindung Amsterdam - London in Zusammenarbeit mit Eurostar;
  7. European Sleeper, neue Nachtzugverbindung Amsterdam - Barcelona; 
  8. Ferrovie dello Stato Italiane/Deutsche Bahn, neue Verbindungen Rom - München und Mailand - München;
  9. ILSA, neue Verbindungen Lissabon - A Coruña und Lissabon - Madrid;
  10. Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya, neue Verbindungen zwischen Katalonien und Südfrankreich.

Zu den Projekten Adina Vălean, EU-Kommissarin für Verkehr: "Während die Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität steigt, muss der Eisenbahnmarkt viel besser und schneller reagieren, insbesondere bei langen und grenzüberschreitenden Fahrten. Deshalb will die Europäische Kommission jetzt Eisenbahnunternehmen dabei unterstützen, neue internationale Zugverbindungen zu schaffen - bei Tag und bei Nacht -, indem sie die vielen Hindernisse für den grenzüberschreitenden Schienenverkehr abbaut. Ich freue mich darauf, mit dem Eisenbahnsektor zusammenzuarbeiten, um diese zehn Pilotprojekte zu einem Erfolg zu machen und viele weitere zu inspirieren, sich anzuschließen!"
Im Aktionsplan 2021 wurden Hindernisse für die Einführung und den Betrieb von grenzüberschreitenden Schienenpersonenverkehrsdiensten aufgezeigt, z. B. die Zuweisung von Fahrwegkapazitäten und die unzureichende Koordinierung zwischen den Infrastrukturbetreibern. Quelle EU-Kommission / DMM