EU-Staaten mehrheitlich gegen Schnelltests an Flughäfen

Die Hoffnung der Luftfahrtbranche auf die Einführung von Corona-Schnelltests an den Airports zur Erleichterung von Reisen auch in Risikogebiete hat einen Dämpfer erhalten. Denn die meisten EU-Staaten lehnen eine gemeinsame Regelung für Schnelltests ab.

In einem internen Dokument der EU vom 12.11.2020 ist zu lesen, dass eine große Anzahl von Mitgliedstaaten  deutlich gemacht hat, dass Diskussionen über gemeinsame Mindeststandards und -kriterien verfrüht wären. Wie DMM mehrfach berichtete, drängen einige Regierungen auf Alternativen zu pauschalen Reisebeschränken inmitten der zweiten Infektionswelle in Europa, die derzeit Tausende Todesopfer fordert, wobei z.B. die Lufthansa Verwendung von Antigen-Schnelltests fordert. Damit wären wieder Reisen in Risikogebiete, z.B. Nord- und Südamerika, China, Indien, halb Asien oder die meisten EU-Staaten möglich, wenn auch für Flugreisende nicht ohne Risiko. Laut Airline-Dachverband IATA wirken die aktuellen Quarantäneregeln in der Zivilluftfahrt wie ein Lockdown mit der Folge, das die Buchungslage bei nahezu allen Netzcarriern katastrophal ist.

Am Donnerstag, 19. November 2020, sollen die EU-Staats- und Regierungschefs während einer virtuellen Konferenz über eine Koordination der Maßnahmen im Kampf gegen Corona sprechen. Ob es dabei schon zu Beschlüssen kommt, ist angesichts der Zerstrittenheit der EU-Länder fraglich. Quelle: IATA / ICAO / EU / DMM