Nach Angaben aus Diplomatenkreisen stimmten am Ende zehn EU-Staaten für die Maßnahme und zwölf enthielten sich. Lediglich fünf sprachen sich demnach offen gegen die Zölle aus, darunter Deutschland als Autoland Nr. 1 in Europa.
„Die Einführung der Ausgleichszölle ist ein Rückschritt für den freien globalen Handel und somit für den Wohlstand, den Erhalt von Arbeitsplätzen und das Wachstum Europas. Mit den Ausgleichszöllen wächst das Risiko eines weitreichenden Handelskonflikts“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.
Die Industrie sei im Umgang mit China nicht naiv. Die Herausforderungen müssen aber im Dialog gelöst werden. „Und wir brauchen eine Politik, die den Standort international wettbewerbsfähig macht, neue Märkte eröffnet, auf Innovationen setzt und uns eine selbstbewusste Rolle auf der Weltbühne sichert. Die deutsche Automobilindustrie stellt sich seit Jahrzehnten erfolgreich der Konkurrenz. Wir wachsen daran. Auch im Wettbewerb mit China. Wir benötigen dafür insbesondere international wettbewerbsfähige wirtschaftliche Rahmenbedingungen“, betonte Müller
Eine weitere direkte und potenzielle Folge des aktuellen Kurses wird sein, dass sich infolge der zusätzlichen Zölle die Fahrzeuge chinesischer Provenience für die Endverbraucher verteuern, der Hochlauf der E-Mobilität dadurch gefährdet.
„Die Tür für Verhandlungen steht weiter offen“, sagt der VDA, wohl wissend, dass die Mehrheit der EU-Länder nicht hinter dem Wunsch von Autoland Deutschland steht. Der VDA weiter: „Die Möglichkeit, mit einer gemeinsam gefundenen und WTO-konformen Lösung die zusätzlichen Zölle wieder abzuschaffen, muss mit aller Entschlossenheit von allen Seiten weiterhin verfolgt werden." Quelle: VDA / DMM