Eurocontrol: Langstreckenflüge sind sehr umweltschädlich

Flüge mit mehr als 4.000 km Distanz zeichneten 2020 für etwa 52 % des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids verantwortlich und das, obwohl diese gerade mal 6,2 % des gesamten europäischen Flugverkehrs ausmachten, wie Eurocontrol berichtet. Damit ist der für das Klima und letztlich die Menschheit unglaublich schädliche CO2-Ausstoß, der durch Langstreckenflüge verursacht wird, deutlich höher.

Flüge auf der Mittelstrecke, die zwischen 1.500 und 4.000 km betragen, machen etwa 23,2 % der CO2-Ausstöße aus. Solche Mittelstreckenflüge machen etwa 19,6 % alle Flugbewegungen in der europäischen Zivilluftfahrt aus. Ähnlich war das Bild auch in 2019, als sehr viel mehr Flugbewegungen registriert wurden.

Zwar arbeiten alle Flugzeugbauer an der Entwicklung batterieelektrisch angetriebener Flugzeuge. Technikstand heute dürfte durch deren Einsatz auf Kurzstrecken aber kaum eine Besserung in Bezug auf den Gesamtausstoß aller im Einsatz befindlichen Jets und Turboprops eintreten. Auch wenn die Elektroflugzeuge dann mit Null CO2-Ausstoß glänzen, hilft das der Natur wenig; denn die Kurzstreckenflüge machen nur einen geringen Anteil aller Flugbewegungen aus. Zukunftsplanungen sehen laut Eurocontrol elektrische Flüge unter 500 km vor, die dann zwar etwa 30 % aller europäischen Flüge stellen, jedoch gerade mal 4,3 % allen ausgestoßenen Treibhausgases ausmachen. Einen großen Einfluss könnten laut Eurocontrol jedoch z.B. alternative und nachhaltige Kraftstoffe bieten, selbst dann, wenn lediglich 10 % aller Langstreckenflüge entsprechend betankt würden.

Experten sind dennoch der Ansicht, dass insbesondere Kurzstreckenflüge bis 500 km ein Unding sind. Sie sollten nicht zuletzt aus Umweltgesichtspunkten auf die Schiene verlagert werden, die etwa 100mal umweltfreundlicher ist. Quelle: Eurocontrol / DMM