Eurowings neue Strategie gegen Verspätungen und Ausfälle

In erster Linie die Vorhaltung von mehr Reservemaschinen soll der Lufthansa-Tochter Eurowings 2019 helfen, das Dilemma mit Verspätungen und Flugausfällen in den Griff zu bekommen.

Eurowings will wieder zufriedene Kunden. Foto: Eurowings

Die Jets für alle Fälle sollen laut Eurowings-Chef Thorsten Dirks inclusive Piloten und Kabinenpersonal an den Flughäfen von Düsseldorf, Köln, Hamburg und Stuttgart vorgehalten werden. Treffen Maschinen für bestimmte Weiterflüge ab den genannten Airports nicht rechtzeitig ein, können die Ersatzflieger einspringen. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die „Wellenbrecher“, die Eurowings im neuen Flugplan vorgesehen hat. Das bedeutet, dass diverse Maschinen zwischen den Abflug-Wellen für bis zu drei Stunden geparkt werden. Dies sind meist Flugzeuge, die morgens und abends innerdeutsch fliegen. Kommt es zu Engpässen, können sie ebenfalls bei Bedarf kurzfristig eingesetzt werden. Diese beiden Maßnahmen hat Eurowings laut Dirks bereits umgesetzt.

Um die inzwischen sehr hohe Unzufriedenheit der Kunden wieder umzukehren, sollen Eurowings-Jets abends früher an den Ziel-Flughäfen landen. Damit können u.a. die Probleme und zusätzlichen Kosten bei Nachtflugverboten vermieden werden. So kann obendrein die Zahl der Landungen auf Ausweichflughäfen eingedämmt und der Ärger der betroffenen Passagiere, die dann oft genug stundenlang mit Bussen durch die Gegend kutschiert werden müssen, eingedämmt bzw. beseitigt werden. Verspätungen sollen insbesondere durch den Einbau von mehr Zeitpuffer in die Flugpläne reduziert werden. Gleichzeitig bleiben die Maschinen länger am Boden, was ebenfalls einen Puffer bei Verspätungen und größere Stabilität im Flugplan bewirken soll. Das führt zwar zu weniger Umläufen pro Maschine, was den operativen Betrieb zwar etwas teurer macht, dafür aber zu Stabilität im Flugplan führen soll. Eurowings hat in 2018 viele Mio. Euro allein durch Entschädigungsforderungen verloren.  

Für die innerdeutschen Flüge richtet Eurowings zudem eine eigene Flotte ein. So könne vermieden werden, dass die Flugzeuge von Problemen in anderen Lufträumen, wie etwa in Südeuropa, betroffen seien, sagt Dirks. Im Sommer hatten diese Probleme zu zahlreichen Verspätungen bei Abendflügen geführt, wenn Maschinen mittags auf Touristenrouten Richtung Südeuropa eingesetzt wurden. Quelle: Eurowings / DMM