Ex-Opel-Chef geht nach Vietnam

Nicht einmal der engste Führungskreis Opels war Anfang Juli auf den Wechsel an der Spitze des Unternehmens vorbereitet. Die für den 01. September beschossene Ablösung von Deutschlandchef Michael Lohscheller (52) durch Renault-Deutschlandchef Uwe Hochgeschurtz (58) war eine echte Ünerraschung. Lohscheller, der Opel vergleichsweise streng saniert hatte, wechselt zum vietnamesischen privaten Mischkonzern Vingroup.

Vingroup ist ein Mischkonzern mit Hauptsitz in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Vorsitzender des Unternehmens ist Phạm Nhật Vượng, der erste Milliardär und reichste Mann des Landes. Aufsehen erregte das Projekt des Konzerns, eine eigene Automobilproduktion in Vietnam aufzubauen. 2017 begann der Bau einer Fabrik in Haiphong, der inzwischen abgeschlossen ist. Genau dort hat Lohscheller seinen neuen Dienstsitz. Er wird dann die Autosparte Vinfast Global leiten, ist auf der Website des südostasiatischen Unternehmens zu lesen.  

VinFast Global bietet aktuell vier Verbrenner-Modelle an. Sein internationales Wachstum will VinFast aber mit rein elektrischen Modellen bestreiten. Auch auf dem Weltmarkt verfolgt die erste vietnamesische Automarke  ehrgeizige Ziele mit Elektro-Fahrzeugen die hochautomatisiert entstehen.

Unter der Verantwortung Michael Lohschellers, ein Ex-Banker, Controller und Finanzvorstand bei den Rüsselsheimern, wurden im Zuge der von PSA verordneten Sanierungsmaßnahmen tausende Jobs gestrichen, wesentliche Kompetenzen an den PSA-Konzern abgegeben, ein Großteil des Entwicklungszentrums aufgelöst und das Testgelände in Dudenhofen verkauft. Der Lohn: Opel schreibt seit 2018 wieder schwarze Zahlen, wofür er vom jetzigen Stellantis-Boss Carlos Tavares stets gelobt wurde. Quelle: DMM / Vingroup