Expats in Deutschland bemängeln schwierige Eingewöhnung

Zum sechsten Mal in Folge hat InterNations, mit 3,6 Millionen Mitgliedern das weltweit größte Netzwerk für alle, die im Ausland leben und arbeiten, die Ergebnisse der jährlichen Expat Insider Studie veröffentlicht. Mit über 20.000 Teilnehmern handelt es sich um eine der größten Umfragen zum Leben und Arbeiten im Ausland, die das Expat-Leben in 64 Ländern rund um die Welt vergleicht. Die Studie bietet detaillierte Informationen zur Zufriedenheit der Expats mit der Lebensqualität, der Eingewöhnung im Gastland, dem Arbeitsleben, persönlichen Finanzen, Lebenshaltungskosten und dem Familienleben im jeweiligen Aufenthaltsland.

In der Expat Insider 2019 Studie landet Deutschland auf dem 33. Platz von 64 Ländern. Expats sind mit ihrem Berufsleben überaus zufrieden (4. Platz), aber zum dritten Mal in Folge gehört Deutschland zu den zehn Ländern, in denen Expats die Eingewöhnung weltweit am schwersten fällt (60.). Hingegen erfreuen sich Taiwan (1. Platz), Vietnam (2.) und Portugal (3.) großer Beliebtheit: Sie schneiden insbesondere bei den persönlichen Finanzen und der Eingewöhnung im Gastland hervorragend ab. Während Expats in Taiwan und Portugal auch mit der Lebensqualität sehr zufrieden sind, schätzen die Studienteilnehmer in Vietnam vor allem das Arbeitsleben. Am unteren Ende des Gesamtrankings liegen dagegen Kuwait (64. von 64), Italien (63.) und Nigeria (62.). Während Expats in Kuwait die Eingewöhnung besonders schwer fällt, bekommt Italien die weltweit schlechtesten Beurteilungen für das Arbeiten im Ausland, und Nigeria weist die niedrigste Lebensqualität für Expats auf.

Im Vergleich zum Vorjahr steigt Deutschland um drei Plätze auf und liegt in der Expat Insider 2019 Studie auf Platz 33 von 64 Ländern. Es hat sich dabei in allen Indexen des Gesamtrankings leicht verbessert. Das Arbeiten im Ausland ist für Expats der größte Vorzug: In diesem Index schafft es Deutschland auf Rang 4, gleich hinter Luxemburg (3.), Tschechien (2.) und Vietnam (1.). Genau neun von zehn Expats in Deutschland (90 %) sind mit der Wirtschaftslage zufrieden (vs. 63 % weltweit), und 72 % halten ihren Arbeitsplatz für sicher (vs. 59 % weltweit). Folglich gilt Deutschland in der Kategorie Wirtschaftslage & sichere Arbeitsplätze als zweitbestes Land für Expats weltweit und wird nur von Luxemburg geschlagen.

Während Expats in Deutschland mit der Verkehrsinfrastruktur zufrieden sind (88 % positive Bewertungen vs. 68 % weltweit), lässt sich dies von der digitalen Infrastruktur nicht behaupten. 2019 gehört Deutschland in der entsprechenden Kategorie sogar zu den zehn Ländern mit den schlechtesten Bewertungen weltweit. Fast zwei von fünf Befragten (39 %) bewerten die bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten negativ, dreimal so viel wie der globale Durchschnitt (13 %). Für einen Umfrageteilnehmer aus Polen gehören „die Schwierigkeiten beim Bezahlen mit Karte, langsames Internet und schlechter Handyempfang“ zu den lästigsten Aspekten des Lebens in Deutschland. Zudem liegt es im Index zur Eingewöhnung im Gastland im dritten Jahr in Folge unter den zehn Ländern, die weltweit am schlechtesten abschneiden (60. von 64). Mehr als der Hälfte der Befragten (55 %) fällt es schwer, deutsche Freunde zu finden (vs. 39 % weltweit), und über ein Viertel (27 %) beschreibt die Deutschen generell als unfreundlich (vs. 16 % weltweit).

Die 10 besten Länder für Expats 2019

1.    Taiwan
In der Expat Insider 2019 Studie erringt Taiwan den 1. Platz von 64 Ländern und Territorien – es zeichnet sich u.a. durch seine hohe Lebensqualität aus (3.). Bei den Kosten für die medizinische Versorgung wird Taiwan sogar weltweit am besten eingestuft: Fast neun von zehn Expats (89 %) sind mit diesem Faktor zufrieden (vs. 55 % weltweit). Expats in Taiwan sind auch mit der Qualität der medizinischen Versorgung (92 % vs. 65 % weltweit) sowie ihrer persönlichen Sicherheit (96 % vs. 81 % weltweit) mehr als glücklich. Darüber hinaus stimmen 78 % der Aussage zu, dass es einfach ist, sich in Taiwan einzugewöhnen (vs. 59 % weltweit), und 88 % beschreiben die einheimische Bevölkerung als freundlich (vs. 68 % weltweit). Ein Studienteilnehmer aus Kanada berichtet: „Ich habe in Taiwan meine Heimat gefunden. Auf dieser freundlichen Insel habe ich Frieden, Liebe und Gesundheit gefunden.“ Taiwan ist auch eine der besten Destinationen in Bezug auf die persönlichen Finanzen (6. Platz) und das Arbeitsleben von Expats (8.). Bei den Karrierechancen kommt es sogar an zweiter Stelle: 65 % der Befragten bewerten diese positiv (vs. 55 % weltweit). Das einzige Hindernis für Expats in Taiwan scheint das Erlernen der Landessprache zu sein: Mehr als die Hälfte (52 %) kämpft damit (vs. 45 % weltweit).

2. Vietnam
Nachdem es 2018 noch auf dem 14. Platz (von 68) rangierte, wird Vietnam 2019 zum zweitbesten Land für Expats gewählt. Expats sind insbesondere mit ihren Karrierechancen zufrieden (68 % vs. 55 % weltweit). Auch die generelle Zufriedenheit im Beruf ist hoch (74 % vs. 64 % weltweit). Vietnam ist nicht nur das beste Land, wenn es um das Arbeiten im Ausland geht, sondern auch bei den persönlichen Finanzen (1. von 64). So sind 81 % der Expats mit ihrer finanziellen Situation zufrieden (vs. 64 % weltweit), und 75 % geben an, dass ihr verfügbares Haushaltseinkommen mehr als genug ist, um alle anfallenden Kosten zu decken (vs. 49 % weltweit). Ein Grund dafür könnten die erschwinglichen Lebenshaltungskosten sein: 86 % der Expats bewerten diese positiv (vs. 47 % weltweit). Ein Expat aus Australien schätzt an Vietnam, dass „es ein sehr günstiges Land ist und die Leute so nett und unkompliziert sind“. Andererseits hinkt Vietnam bei der digitalen Infrastruktur hinterher (51.): Zum Beispiel findet es nur knapp die Hälfte der Studienteilnehmer (52 %) einfach, dort bargeldlos zu bezahlen (vs. 79 % weltweit). Ein weiterer unbefriedigender Faktor ist die Umweltqualität: 57 % der Expats bewerten diese negativ (vs. 20 % weltweit).

3. Portugal
Laut der Expat Insider 2019 Studie bietet Portugal eine exzellente Lebensqualität (1. Platz) und einen „entspannten Lebensstil“, wie ein britischer Expat betont. Es ist eines der besten Länder in der Kategorie Freizeitgestaltung (2.): Mehr als vier von fünf Expats (83 %) sind mit ihren persönlichen Kontakten und der eigenen Freizeitgestaltung zufrieden (vs. 65 % weltweit), und fast alle (95 %) bewerten Klima und Wetter positiv (vs. 61 % weltweit). Darüber hinaus rangiert Portugal im Index zur Eingewöhnung im Gastland das dritte Jahr in Folge unter den Top 5 (2019: 4. Platz). Es steht sogar an erster Stelle, wenn es darum geht, sich im Ausland wie zu Hause zu fühlen: 83 % finden es leicht, sich in Portugal einzuleben (vs. 59 % weltweit). Es könnte bei der Eingewöhnung helfen, dass 91 % der Studienteilnehmer die Portugiesen als freundlich beschreiben (vs. 68 % weltweit). Während Portugal auch bei den Lebenshaltungskosten zu den Top 10 gehört (8. Platz; 83 % zufrieden vs. 47 % weltweit), schneidet es beim Arbeiten im Ausland nicht besonders gut ab. Expats sehen ihre Karrierechancen negativ (50. Platz) und halten ihre Arbeitsplätze (47.) nicht für sicher: Nur etwa die Hälfte der Studienteilnehmer (46 % bzw. 51 %) bewertet den jeweiligen Faktor positiv (vs. 55 % bzw. 59 % weltweit).

4. Mexiko
Mexiko ist das Land, in dem sich Expats weltweit am einfachsten einleben. Mehr als vier von fünf (84 %) fühlen sich dort in der Kultur des Gastlandes zu Hause (vs. 60 % weltweit). Sie beschreiben die Mexikaner nicht nur als sehr freundlich (92 % vs. 68 % weltweit), sondern es fällt den Expats auch leicht, sich mit ihnen anzufreunden (80 % vs. 42 % weltweit). Außerdem rangiert Mexiko beim Thema persönliche Kontakte und eigene Freizeitgestaltung auf dem ersten Platz (84 % positive Antworten vs. 65 % weltweit). „Die Leute fragen mich gerne nach meinem Leben,“ so ein Expat aus den USA. „Ich fühle mich hier nicht einsam.“ Darüber hinaus belegt Mexiko den vierten Platz im Index für die persönlichen Finanzen im Ausland: 78 % der Expats sind mit ihrer finanziellen Lage zufrieden (vs. 64 % weltweit). Andererseits liegt Mexiko in der Kategorie Sicherheit nur auf Platz 54 von 64. Persönliche Sicherheit ist ein besonders großes Problem – 27 % bewerten diesen Faktor negativ, dreimal so viel wie der globale Durchschnitt (9 %). Ähnliches trifft auch auf Expat-Eltern zu: 36 % machen sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder, das Vierfache des weltweiten Durchschnitts (9 %). Trotzdem ist Mexiko im Vergleich zum Vorjahr im Index für das Familienleben im Ausland auf Platz 16 von 36 aufgestiegen. Dies liegt an besseren Bewertungen für die Verfügbarkeit von Kinderbetreuung und Schulen (6.), die Kosten von Kinderbetreuung und Schulbildung (12.) und die Qualität des Bildungswesens (13.).

5. Spanien
In der Expat Insider 2019 Studie steht Spanien nach wie vor ganz oben auf der Liste der Länder mit der besten Lebensqualität (2. von 64). Den Expats zufolge sind zwei der besten Dinge an Spanien das Klima und Wetter (1. Platz) sowie das allgemeine Angebot zur Freizeitgestaltung (2.). Spanien schneidet auch beim Thema Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden gut ab (3.): Über vier von fünf Befragten (82 %) finden die Kosten für die medizinische Versorgung erschwinglich (vs. 55 % weltweit), und 86 % sind auch mit der Qualität zufrieden (vs. 65 % weltweit). Das Leben in Spanien scheint sich generell durch „günstige Lebenshaltungskosten“ auszuzeichnen, wie ein türkischer Expat betont. Außerdem ist Spanien ideal für Familien mit Kindern und rangiert im Index zum Familienleben im Ausland auf Platz 5 von 36. Das Land belegt beim Thema Wohlbefinden der Familie den zweiten Platz – keine große Überraschung angesichts von mehr als neun von zehn Expat-Eltern (93 %), die sich über die freundliche Einstellung der Spanier gegenüber Familien mit Kindern freuen (vs. 81 % weltweit). Diese Ergebnisse helfen dem Land, seine vergleichsweise schlechten Resultate im Index zum Arbeiten im Ausland (37. Platz) auszugleichen: Hier sind die Hauptsorgen der Expats ihre Karrierechancen (45.) und die Wirtschaftslage des Landes (43.).

6. Singapur
Expats in Singapur sind mit der Lebensqualität immer noch sehr zufrieden und verhelfen dem Stadtstaat zum dritten Mal in Folge zu Platz 4 in diesem Index. Zudem finden fast alle Expats in Singapur (95 %) es einfach, zu Hause einen schnellen Internetanschluss zu bekommen, im Vergleich zu einem globalen Durchschnitt von 75 %: So steht Singapur steht bei diesem Faktor weltweit an erster Stelle. Expats in Singapur genießen auch das ausgezeichnete Transportwesen (98 % zufrieden vs. 68 % weltweit) und freuen sich über ihre Reisemöglichkeiten (96 % vs. 82 %). Ihre persönliche Sicherheit könnte gar nicht besser sein: Alle Befragten (100 %) fühlen sich sicher (vs. 81 % weltweit), und damit ist Singapur das sicherste Land für Expats überhaupt. In Bezug auf die Eingewöhnung im Gastland stimmen 82 % der Aussage zu, dass es leicht ist, sich in Singapur einzuleben (vs. 59 % weltweit), und 78 % finden es nicht schwer, dort zu leben, ohne die Landessprache zu sprechen (vs. 45 % weltweit). „Englisch wird hier als Lingua Franca gesprochen,“ erklärt ein Expat aus China. Andererseits schneidet Singapur bei den Lebenshaltungskosten schlecht ab. Es landet auf den unteren Plätzen bei den Kosten für medizinische Versorgung (59. Platz von 64 Ländern), Kinderbetreuung & Schulbildung (28. von 36) und das Alltagsleben im Allgemeinen (53. von 64).

7. Bahrain
Nachdem Bahrain 2017 und 2018 in der Expat Insider Studie jeweils den ersten Platz belegte, rutscht es 2019 auf Rang 7 von 64 Ländern ab. Das Gesamtergebnis wurde u.a. durch den Index zum Arbeiten im Ausland beeinflusst, wo Bahrain plötzlich um 17 Plätze abstürzte (von Platz 1 auf Rang 18). Während der Golfstaat in Bezug auf Karrierechancen und Arbeitszufriedenheit weiterhin zu den Top 10 gehört, scheinen Expats mit ihrer Arbeitszeit weniger zufrieden zu sein (3. Platz 2018 vs. 27. Platz 2019). Auch ihre Arbeitsplätze halten sie für weniger sicher (2018: Rang 5 vs. 2019: Rang 19). Ein Umfrageteilnehmer aus Indien kritisiert „die instabile Wirtschaftslage und das fehlende Wachstum“. Tatsächlich sind nur 62 % der Befragten in Bahrain mit der Wirtschaftslage zufrieden, was in etwa dem globalen Durchschnitt (63 %) entspricht. Auch Expats mit Kindern sind etwas unzufriedener: Im Index zum Familienleben im Ausland liegt Bahrain auf dem 13. Platz von 36 Ländern (vs. 7. Platz von 50 in der 2018 Studie). Trotzdem beschreiben über neun von zehn Expat-Eltern (93 %) die Einstellung gegenüber Familien mit Kindern weiterhin als freundlich (vs. 81 % weltweit). Die Studienteilnehmer haben auch keine Probleme damit, sich in Bahrain einzuleben (2.): Mehr als vier von fünf (82 %) bewerten diesen Faktor positiv (vs. 59 % weltweit). Es fällt ihnen auch leicht, dort Freunde zu finden (68 % zufrieden vs. 54 % weltweit) und ohne Kenntnisse der Landessprache zurechtzukommen (94 % vs. 45 % weltweit).

8. Ecuador
Expats in Ecuador sind weltweit am glücklichsten: Fast neun von zehn (86 %) sind mit ihrem Leben im Allgemeinen zufrieden (vs. 74 % weltweit). „Das Leben hier ist einfacher und schöner,“ findet ein Studienteilnehmer aus den USA. Es fällt ihnen offenbar besonders leicht, neue Freunde zu finden (3. von 64): 73 % bewerten diesen Faktor positiv (vs. 54 % weltweit). Auch bei den Lebenshaltungskosten liegt Ecuador auf Rang 3: 85 % der Umfrageteilnehmer sind damit zufrieden (vs. 47 % weltweit). Zudem halten 78 % die Kosten für die medizinische Versorgung für erschwinglich (vs. 47 % weltweit). Zwei der größten Herausforderungen für Expats in Ecuador sind jedoch die digitale Infrastruktur (47.) und das Arbeiten im Ausland (45.). In Bezug auf bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten liegt Ecuador gar auf dem letzten Platz: Mehr als zwei von fünf Expats (43 %) bewerten diesen Faktor negativ (vs. 13 % weltweit). Im Index zum Arbeiten ist Ausland ist Ecuador sogar um 34 Plätze abgestürzt (vs. Rang 11 in der 2018 Studie). Insbesondere in den Kategorien Karrierechancen & Arbeitszufriedenheit (5. Platz 2018 vs. 48. Platz 2019) und Arbeit & Freizeit (4. vs. 35. Platz) hat es drastisch an Beliebtheit eingebüßt. Mehr als drei von zehn Befragten (31 %) sind mit ihren Karrierechancen in Ecuador nicht zufrieden (vs. 24 % weltweit).

9. Malaysia
Es fällt Expats offenbar nicht schwer, sich in Malaysia ein angenehmes Leben zu leisten: Im Index für die Lebenshaltungskosten liegt es auf Platz 7 von 64 Ländern, und 82 % der Befragten bewerten diesen Faktor positiv (vs. 47 % weltweit). Wie ein britischer Expat betont, gibt es dort „gute Verdienstmöglichkeiten bei vernünftigen Lebenshaltungskosten“. So liegt Malaysia auch bei den persönlichen Finanzen auf Rang 7, und 62 % der Studienteilnehmer geben an, dass ihr Haushaltseinkommen mehr als genug ist, um alle Kosten zu decken (vs. 49 % weltweit). Außerdem schneidet Malaysia im Index zur Eingewöhnung im Gastland besonders gut ab: Hier liegt es hinter Mexiko (1.) und Bahrain (2.) auf Rang 3. Expats haben kaum Probleme, sich in Malaysia einzuleben (76 % zufrieden vs. 59 % weltweit) und neue Freunde zu finden (64 % vs. 54 % weltweit). Es hilft vermutlich, dass die Befragten auch mit ihren persönlichen Kontakten und der eigenen Freizeitgestaltung zufrieden sind (8. von 64). „Es gibt hier viel zu entdecken und immer etwas zu erleben,“ meint ein Expat von den Philippinen. Beim Arbeiten im Ausland ist Malaysia jedoch nur Durchschnitt (27. Platz): So ist in etwa die Hälfte der Expats (52 %) mit ihren Karrierechancen zufrieden (vs. 55 % weltweit).

10. Tschechien
Im Index zum Arbeiten im Ausland liegt Tschechien auf dem zweiten Platz, gleich hinter Vietnam. Es rangiert bei allen Faktoren in diesem Index unter den Top 10, schneidet aber am besten in den Kategorien Karrierechancen & Arbeitszufriedenheit (2.) sowie Wirtschaftslage & sichere Arbeitsplätze (3.) ab. Zum Beispiel bewerten über vier von fünf Expats in Tschechien (84 %) die Wirtschaftslage positiv (vs. 63 % weltweit). Tschechien ist auch für Familien bestens geeignet (Platz 4 von 36): 90 % der Expats mit Kindern sind mit ihrem Familienleben generell zufrieden (vs. 79 % weltweit), und 93 % loben insbesondere die Freizeitmöglichkeiten für Kinder (vs. 75 % weltweit). Hinsichtlich der Lebensqualität liegt Tschechien auf Platz 7 von 64 Ländern und zeichnet sich vor allem in der Kategorie Reisen & Transportwesen aus (3. von 64): Fast alle Expats sind mit ihren Reisemöglichkeiten zufrieden (96 % vs. 82 % weltweit) und bewerten das Transportwesen positiv (95 % vs. 68 % weltweit). Ein Studienteilnehmer aus Chile beschreibt Tschechien zudem als „günstiges Land“ – mehr als drei Viertel der Befragten äußern sich positiv zu den Lebenshaltungskosten (76 % vs. 47 % weltweit) sowie den Kosten für medizinische Versorgung (77 % vs. 55 % weltweit). Andererseits scheint die Eingewöhnung eine echte Herausforderung zu sein (Platz 53): Über ein Drittel der Expats (35 %) findet die tschechische Bevölkerung generell unfreundlich (vs. 16 % weltweit), und 77 % tun sich mit dem Erlernen der Landessprache schwer (vs. 45 % weltweit).

Die schlechtesten Länder für Expats 2019

64. Kuwait

Außer 2017, als es auf dem vorletzten Platz landete, wurde Kuwait in der Expat Insider Studie stets zum unbeliebtesten Land für Expats weltweit gewählt, und auch 2019 bildet keine Ausnahme. Im Index zur Eingewöhnung im Gastland liegt Kuwait ebenfalls auf dem letzten Platz: Mehr als die Hälfte der Befragten (51 %) fühlt sich in der landestypischen Kultur nicht zu Hause (vs. 23 % weltweit), und knapp zwei Drittel (63 %) beschreiben es als schwierig, einheimische Freunde zu finden (vs. 39 % weltweit). „Die Einheimischen sind nicht besonders freundlich zu Expats, und sie scheinen es uns übelzunehmen, dass wir überhaupt hier sind,“ meint ein Studienteilnehmer aus Großbritannien. Tatsächlich beschreiben 53 % die einheimische Bevölkerung als unfreundlich gegenüber Expats (vs. 19 % weltweit), sodass Kuwait auch bei diesem Faktor das Schlusslicht bildet. Außerdem bietet das Land nur eine unterdurchschnittliche Lebensqualität (63.) – beispielsweise sind 57 % der Befragten mit den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung nicht zufrieden (vs. 12 % weltweit). Mit Rang 60 im Index zum Arbeiten im Ausland fährt Kuwait ein weiteres enttäuschendes Ergebnis ein: Zwei von fünf Expats (40 %) bewerten ihre Karrierechancen negativ (vs. 24 % weltweit), 36 % sind mit ihrem Job im Allgemeinen unzufrieden (vs. 19 % weltweit), und ebenfalls 36 % haben keine gute Work-Life-Balance (vs. 21 % weltweit).

63. Italien
Ein russischer Expat beschreibt die italienische Wirtschaft als „in starker Bedrängnis” und beklagt sich über „fehlende Perspektiven”. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass Italien beim Arbeiten im Ausland 2019 auf den letzten Platz abstürzt (64. von 64 Ländern). Nur knapp einer von sechs Expats (16 %) bewertet die Wirtschaftslage positiv (vs. 63 % weltweit), während sich 39 % Sorgen um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes machen (vs. 21 % weltweit). Die Hälfte der Befragten (50 %) ist zudem mit ihren Karrierechancen unzufrieden (vs. 24 % weltweit), und ein Drittel (33%) ist im Beruf generell unglücklich (vs. 19 %). Auch bei den persönlichen Finanzen im Ausland rangiert Italien unter den drei Ländern mit den schlechtesten Bewertungen (62. von 64): 33 % der Expats sind mit ihrer finanziellen Lage nicht zufrieden (vs. 18 % weltweit). Obwohl 85 % der Studienteilnehmer das angenehme Klima und schöne Wetter schätzen (vs. 61 % weltweit), ist Italiens Ergebnis hinsichtlich der Lebensqualität ebenfalls unterdurchschnittlich (49.): Dies liegt u.a. an den Ergebnissen für digitale Infrastruktur (57.) und politische Stabilität (58.). Mit letzterer sind sogar 48 % der Expats unzufrieden, verglichen mit einem globalen Durchschnitt von nur 17 %. Expats fällt auch die Eingewöhnung in Italien schwer (Platz 56): So beschreiben es zwei Drittel (67 %) als schwierig, ohne Sprachkenntnisse klarzukommen (vs. 40 % weltweit). „Die Leute hier sprechen nur Italienisch und haben kein Interesse am Kontakt mit Fremden,“ meint ein Umfrageteilnehmer aus Deutschland.

62. Nigeria
Nigeria liegt im Gesamtranking auf Platz 62 von 64 Ländern, erzielt aber unter den befragten Expats das schlechteste Ergebnis für die Lebensqualität weltweit. In den Kategorien Reisen & Transportwesen sowie Gesundheit & allgemeines Wohlbefinden liegt es an letzter Stelle: 61 % der Expats halten die Kosten für die medizinische Versorgung für zu hoch (vs. 26 % weltweit), und weitere 66 % sind mit der Qualität nicht zufrieden (vs. 18 % weltweit). Ein ähnlich hoher Anteil (65 %) äußert sich negativ über die Umweltqualität (vs. 20 % weltweit). In der Kategorie Sicherheit (62.) schneidet Nigeria ebenfalls schlecht ab: Mehr als die Hälfte der Expats (51 %) fühlt sich nicht sicher (vs. 9 % weltweit), und 58 % machen sich Sorgen um die politische Stabilität (vs. 17 % weltweit). Ein Expat aus Ungarn beschreibt es folgendermaßen: „Wir können uns nicht wirklich frei bewegen, es gibt nicht viel zu tun, und es besteht immer ein gewisses Risiko.“ Im Index zur Eingewöhnung im Ausland (Platz 31) sind Nigerias Resultate eher durchwachsen: Während es in der Kategorie „Sich wie zu Hause fühlen“ zu den zehn Ländern mit den schlechtesten Bewertungen gehört (55. von 64), rangiert es in der Kategorie Sprache unter den Top 10 weltweit (10.). Ähnliches trifft beim Index „Arbeiten im Ausland“ zu: Platz 16 für Karrierechancen & Arbeitszufriedenheit bildet einen extremen Gegensatz zum 57. Rang für Wirtschaftslage & sichere Arbeitsplätze.

61. Brasilien
In der Expat Insider 2019 Studie liegt Brasilien in der Kategorie Sicherheit auf dem letzten Platz: 41 % der Expats halten das Land nicht für friedlich (vs. 10 % weltweit), 61 % fühlen sich nicht sicher (vs. 9 % weltweit), und 53 % bewerten die politische Stabilität negativ (vs. 17 % weltweit). Ein Expat aus Neuseeland beschreibt „das unterschwellige Gefühl, immer in Angst zu leben“. Während die Brasilianer zu Familien mit Kindern durchaus freundlich sind (Rang 13 von 36), landet Brasilien im Index zum Familienleben im Ausland trotzdem auf dem vorletzten Platz (35.), knapp vor der Türkei. In Bezug auf das allgemeine Wohlbefinden von Familien wird es von Expats weltweit sogar am schlechtesten bewertet. Mehr als die Hälfte der Eltern (54 %) macht sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder (vs. 9 % weltweit). Auch die Qualität des Bildungswesens wird negativ bewertet (38 %, mehr als doppelt so hoch wie der globale Durchschnitt von 16 %). Während Brasilien auch beim Arbeiten im Ausland sehr schlechte Resultate erzielt (58. von 64), liegt es hinsichtlich der Eingewöhnung im Gastland immerhin auf dem 37. Platz. Mehr als vier von fünf Expats (83 %) beschreiben die Brasilianer als freundlich (vs. 68 % weltweit). Allerdings finden 74 % auch, dass es schwierig ist, ohne Kenntnisse der Landessprache in Brasilien zu leben (vs. 40 % weltweit).

60. Türkei
Die Türkei ist bei Expats mit Kindern das unbeliebteste Land weltweit (36. Platz von 36): Fast zwei von fünf befragten Eltern (39 %) sind mit dem Bildungsangebot für ihre Kinder nicht zufrieden (vs. 17 % weltweit), und 38 % bewerten die Qualität des Bildungswesens negativ (vs. 16 % weltweit). Die Türkei schneidet auch hinsichtlich des allgemeinen Wohlbefindens der Kinder am schlechtesten ab: 20 % der Expat-Eltern bewerten dieses negativ (vs. 8 % weltweit). Beim Arbeiten im Ausland sieht es für Expats in der Türkei kaum besser aus (62. von 64): Fast ein Drittel (32 %) ist im Berufsleben generell unzufrieden (vs. 19 % weltweit). Außer den mangelnden Karrierechancen (60.) und unsicheren Arbeitsplätzen (59.) sorgen vor allem die Arbeitszeiten für Missstimmung (64.). Expats mit einer Vollzeitstelle arbeiten 44,8 Stunden pro Woche, nur eine knappe Stunde mehr als die durchschnittliche Wochenarbeitszeit weltweit (43,9 h), doch sind 39 % mit diesem Faktor nicht zufrieden (vs. 19 % weltweit). Ein Studienteilnehmer aus Albanien berichtet: „Die Gehälter hier sind eher niedrig, obwohl ich eigentlich dauernd arbeite – ich habe kaum Zeit für mich.“ Zudem landet die Türkei auch in der Kategorie Sicherheit auf dem 56. Rang von 64: 47 % der Expats machen sich Gedanken über die politische Stabilität (vs. 17 % weltweit).

59. Indien
Im Index zur Lebensqualität im Ausland liegt Indien nur auf Platz 62 von 64 Ländern; es hinkt insbesondere bei der digitalen Infrastruktur hinterher (62.): Expats haben zum Beispiel Probleme, eine lokale Handynummer zu bekommen (38 % negative Bewertungen vs. 7 % weltweit) oder Behördengänge online zu erledigen (53 % vs. 26 % weltweit). Auch hinsichtlich der Sicherheit gehört es zu den Ländern mit den schlechtesten Bewertungen (60.): Über zwei von fünf Umfrageteilnehmern (44 %) beschreiben das Land als nicht friedlich (vs. 10 % weltweit), 27 % fühlen sich nicht sicher (vs. 9 % weltweit), und 32 % sorgen sich um die politische Stabilität (vs. 17 % weltweit). „Mir gefällt es nicht, dass ich hier immer auf der Hut sein muss,“ meint eine Teilnehmerin aus den USA. „Als Frau fühle ich mich nicht wohl.“ Zudem landet Indien zum zweiten Mal in Folge auf dem letzten Platz für den Faktor Umweltqualität. Auch das Arbeitsleben scheint für Expats in Indien nicht einfach zu sein, vor allem die überdurchschnittlichen Arbeitszeiten in Vollzeitjobs (47,7 Wochenstunden vs. 43,9 Std. weltweit). Jedoch verfügen immerhin 63 % über ein Haushaltseinkommen, das mehr als ausreichend ist, um alle anfallenden Kosten zu decken (vs. 49 % weltweit). Das Leben in Indien gilt generell als erschwinglich (69 % der Expats vs. 47 % weltweit).

58. Großbritannien
Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit wegen des Brexits landet Großbritannien in der Expat Insider 2019 Studie nur auf dem 58. Rang von 64 Ländern: Beim Faktor politische Stabilität ist es um weitere 14 Plätze abgerutscht und rangiert unter den zehn Ländern mit den schlechtesten Bewertungen (57.). Mehr als zwei von fünf Expats (42%) bewerten diesen Faktor negativ (vs. 17 % weltweit). Wie es ein Teilnehmer aus Deutschland ausdrückt: „Unsere Zukunft wird durch den Brexit ungewiss.“ Außerdem erzielt Großbritannien sein bisher schlechtestes Ergebnis in allen Kategorien des Index zum Arbeiten im Ausland. In der Kategorie Wirtschaftslage & sichere Arbeitsplätze landet es auf Rang 45, 29 Plätze weiter unten als in der Expat Insider 2016 Studie, die noch vor dem Brexit-Referendum durchgeführt wurde (16. von 67). 2019 ist fast ein Viertel der Expats in Großbritannien (23 %) mit der Wirtschaftslage unzufrieden (vs. 8 % im Jahr 2016), 21 % bewerten ihre Karrierechancen negativ (vs. 12 % in 2016), und 23 % halten ihren Arbeitsplatz nicht für sicher (vs. 17 % in 2016). Expats tun sich auch mit der Eingewöhnung schwer: In diesem Index rangiert Großbritannien auf dem 45. Platz. Fast drei von zehn Expats (28 %) beschreiben die Briten als unfreundlich gegenüber ausländischen Mitbürgern (vs. 19 % weltweit). Es ist daher eher wenig überraschend, dass Großbritannien auch bei der persönlichen Zufriedenheit nur auf dem drittletzten Platz landet (62.), knapp vor Dänemark (63.) und Kuwait (64.). Bloß 66 % der Expats in Großbritannien sind mit ihrem Leben im Großen und Ganzen zufrieden (vs. 74 % weltweit).

57. Griechenland
Zum sechsten Mal in Folge landet Griechenland im Index für die persönlichen Finanzen auf dem letzten Platz: 39 % der Expats machen sich Sorgen über ihre finanzielle Lage (vs. 18 % weltweit), und 42 % geben an, dass ihr Haushaltseinkommen nicht ausreicht, um alle Kosten zu decken (vs. 23 % weltweit). „Egal, wieviel man verdient, es scheint nie genug zu sein,“ so ein Umfrageteilnehmer aus Großbritannien. Im Index zum Arbeiten im Ausland rangiert Griechenland auf dem vorletzten Platz (63. von 64) und erzielt bei allen Faktoren nur negative Ergebnisse. Mehr als zwei von fünf Expats (42 %) sind mit ihren Karrierechancen unzufrieden (vs. 24 % weltweit) bzw. halten ihre Arbeitsplätze nicht für sicher (vs. 21 % weltweit). Zwei Drittel (67 %) bewerten die Wirtschaftslage negativ (vs. 18 % weltweit). Während Griechenland im Index zur Lebensqualität es immerhin auf einen durchschnittlichen 38. Platz von 64 schafft, ist mehr als ein Drittel (36 %) mit der politischen Stabilität nicht zufrieden (vs. 17 % weltweit). Positiv zu vermelden ist, dass die Expats in Griechenland das Mittelmeerklima (2. Platz) und das Freizeitangebot (18.) genießen. Außerdem fühlen sich fast drei Viertel (74 %) in der griechischen Kultur wie zu Hause (vs. 60 % weltweit), und 66 % haben keine Probleme damit, mit den Einheimischen Freundschaft zu schließen (vs. 42 % weltweit).

56. Russland
Im Index zur Lebensqualität im Ausland liegt Russland auf Platz 50 von 64 Ländern: Expats kämpfen dort u.a. mit dem Klima und Wetter (54 % unzufrieden vs. 21 % weltweit) sowie dem eingeschränkten Zugang zu Online-Angeboten (24 % vs. 9 % weltweit). Auch in der Kategorie Sprache – Teil des Index zur Eingewöhnung im Gastland – liegt Russland auf dem letzten Platz: 75 % fällt es schwer, Russisch zu lernen (vs. 45 % weltweit), während es 77 % schwierig finden, ohne Russischkenntnisse zurechtzukommen (vs. 40 % weltweit). Dies ist nur einer der Gründe, warum Russland bei der Eingewöhnung im Gastland auf einem enttäuschenden 56. Platz landet: Über einem Drittel der Befragten (34 %) fällt es schwer, sich einzuleben (vs. 23 % weltweit). Expats mit Kindern sind ebenfalls unzufrieden, was das Familienleben im Ausland betrifft (28. von 36 Ländern): 18 % sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder (vs. 9 % weltweit), und 23 % bewerten deren Gesundheit negativ (vs. 10 % weltweit). Im Index zum Arbeiten im Ausland kann Russland in der Kategorie Karrierechancen & Arbeitszufriedenheit zulegen (2018: Platz 56 vs. 2019: Platz 40): Nur noch ein Viertel der Expats (25 %) bewertet 2019 die Karrierechancen negativ, verglichen mit knapp einem Drittel (33 %) im Jahr 2018. Expats sind jedoch mit ihrer Work-Life-Balance (32 % negative Antworten vs. 21 % weltweit) sowie der Wirtschaftslage (39 % vs. 18 % weltweit) weiterhin unzufrieden.

55. Südkorea
Die Eingewöhnung ist für Expats in Südkorea eine echte Herausforderung: 41 % fällt es schwer, sich einzuleben (vs. 23 % weltweit), und 37 % haben Probleme, sich an die Kultur zu gewöhnen (vs. 20 % weltweit). Außerdem ist Südkorea im Index zum Arbeiten im Ausland seit 2018 um elf Plätze abgerutscht und liegt 2019 auf dem 51. Rang von 64 Ländern. In der Kategorie Arbeit & Freizeit belegt es sogar den letzten Platz: 37 % der Expats bewerten ihre Work-Life-Balance negativ (vs. 21 % weltweit). Im Index zur Lebensqualität hat Südkorea ebenfalls erhebliche Einbußen erfahren: Im Vergleich zu 2018 (23. von 68) hat es 14 Plätze verloren (37. von 64 in der 2019 Studie). Expats sind mit der Umweltqualität nicht zufrieden (69 % negative Bewertungen vs. 20 % weltweit) – so bemängelt ein Studienteilnehmer aus Südafrika die „wirklich starke Luftverschmutzung“. Zudem mangelt es ihnen an persönlichen Kontakten und Angeboten zur Freizeitgestaltung (27 % negativ vs. 19 % weltweit). Andererseits sind Expats in Südkorea mit ihrer persönlichen Sicherheit (93 % positive Antworten vs. 81 % weltweit), der Qualität der medizinischen Versorgung (79 % vs. 65 % weltweit) und dem Transportwesen (97 % vs. 68 % weltweit) sehr zufrieden. Bei der digitalen Infrastruktur schneidet das Land aber schlecht ab (41.): Es ist sehr schwierig, eine lokale Handynummer zu bekommen (62.) – dafür ist ein schneller Internetanschluss kein Problem (4.).

Für die jährliche Expat Insider Studie von InterNations haben mehr als 20.000 im Ausland lebende und arbeitende Personen aus 187 Ländern und Territorien Informationen zu zahlreichen Aspekten ihres Lebens im Ausland und zu ihrer Person (Geschlecht, Alter, Nationalität usw.) zur Verfügung gestellt. Die Umfrageteilnehmer wurden gebeten, bis zu 48 verschiedene Faktoren rund um das Thema Leben im Ausland auf einer Skala von eins bis sieben zu bewerten. Das Bewertungsverfahren legte großes Gewicht auf die individuelle Zufriedenheit mit diesen Aspekten und berücksichtigte emotional geprägte Faktoren auf gleiche Weise wie sachbezogene Kriterien. Die Bewertungen der einzelnen Faktoren wurden dann in verschiedenen Kombinationen zu insgesamt 17 Kategorien zusammengefasst. Deren Mittelwerte bildeten die Grundlage für Rankings zu den folgenden Themen: Lebensqualität, Eingewöhnung im Gastland, Familie, Arbeit, Finanzen und Lebenshaltungskosten. Aus den Resultaten dieser Rankings (mit der Ausnahme der Lebenshaltungskosten) sowie den Antworten auf die Frage zur allgemeinen Zufriedenheit im Ausland wurde wiederum der Mittelwert gebildet, um das Gesamtergebnis für 64 Zielländer rund um die Welt zu vergleichen. 2019 waren Taiwan, Vietnam, Portugal, Mexiko, Spanien, Singapur, Bahrain, Ecuador, Malaysia und Tschechien unter den Top 10.

Damit ein Land in einen der Indexe und in das Gesamtranking aufgenommen wird, ist eine Stichprobengröße von mindestens 75 Teilnehmern erforderlich. Die einzige Ausnahme ist der Index zum Familienleben im Ausland, der auf einer Mindestanzahl von über 40 Studienteilnehmern mit Kindern im Ausland basiert. Im Jahr 2019 erfüllten 64 bzw. 36 Länder dieses Kriterium. In vielen Ländern bestand die jeweilige Stichprobe jedoch aus mehreren 100 Teilnehmern. Quelle: InterNations / DMM