Fahrscheinverkäufer sind unnütz

Seit einigen Wochen stellt das Schweizer Bahnunternehmen SBB seine KundenberaterInnen im Fahrscheinverkauf in der Werbung schlichtweg als unnütz dar. Das sorgt für böses Blut.

Die Schweizer Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV will das nicht hinnehmen und stellt klar, dass Verkauf und Kundenberatung sehr wohl eine Zukunft haben. „Mit dieser Art Werbung verfolgt die SBB ihre Absicht, die Bahnhöfe noch weiter zu entmenschlichen“, kritisiert Manuel Avallone, Vizepräsident des SEV. Am Montag, 27. Mai, 2019, informierte der SEV Fahrgäste und betroffenes Personal an mehreren Bahnhöfen mit einer Gegenkampagne über den qualitativ hochwertigen Service des Verkaufspersonals, u.a. in Zürich, Biel und Bern.

Die Botschafterin des digitalen Verkaufs der SBB, Yvette Michel, erwies den VerkäuferInnen   die Ehre. Ihre Worte: „Sie benötigen kein Handy, um das richtige Ticket zu lösen, denn kompetente MitarbeiterInen kümmern sich am Bahnschalter um Ihr Anliegen.“

Die humorvolle Aktion kann aber den Ärger des Verkaufspersonals nicht verbergen: „Die SBB schließt laufend Schalter mit dem Argument, dass die Online-Verkäufe zunehmen. Das Personal ist jedoch überzeugt, dass die Schalter eine Zukunft haben, denn sehr viele Reisenden wünschen sich persönliche Beratung. Auch wenn die digitalen Verkäufe zunehmen, gibt es einen beträchtlichen Anteil der Bevölkerung, die nichts anderes wollen oder können, als ihre Tickets am Schalter im Reisezentrum zu kaufen. Quelle: SEV / DMM