Natürlich haben auch wir bei unseren Fahrten über die A3 nach Düsseldorf und Neuss sowie am 02. April nach Ingolstadt über die A9 beobachtet, dass es etliche Autofahrer gibt, die die Bundesfernstraßen jetzt als Rennstrecke missbrauchen, selbst in Abschnitten, die tempobegrenzt sind. Und viele Brummikapitäne scheinen zu glauben, dass ihnen nun alle drei Fahrspuren auf dreispurigen Abschnitten gehören. Trotz der wenigen Autos und Lkw halten die Autobahnpolizeistationen an ihren Kontrollen fest und fahren regulär Streife, und das ist gut so.
Tatsächlich registrieren die Verkehrsbehörden in den meisten Bundesländern sehr viel weniger Autoverkehr als in normalen Zeiten. "Die Autobahn ist wie leer gefegt", sagt ein Sprecher der Autobahnpolizei Wiesbaden am Mittwoch zu hessenschau.de. Berufsverkehr sei "quasi gar nicht mehr vorhanden" und somit gebe es auch keine Staus - oder vielmehr Staus nur bei Unfällen und deswegen Fahrstreifen gesperrt werden müssten. Aber wo sonst 10 bis 15 Unfälle täglich passierten, seien es gefühlt derzeit nur noch etwa 5.
Aber auch die Unfallzahlen sind bundesweit stark zurück gegangen, logisch, wenn keiner unterwegs ist. Interessanterweise ist auch der Schwerlastverkehr zurückgegangen. Das hängt damit zusammen, dass viele Firmen aktuell weniger oder gar nicht produzieren. Das fiel uns bei unserem Besuch bei Audi in Ingolstadt auf. Wo sich sonst hunderte Lkw drängen, haben wir am Donnerstag so gut wie keinen gesehen.
NRW versucht gerade, die wegen der Corona-Krise nicht ganz so vollen Autobahnen zu nutzen. Zur Zeit werde geprüft, wo Autobahn-Baustellen schneller abgeschlossen oder geplante Arbeiten vielleicht vorgezogen werden können, erklärte der Landesbetrieb dem WDR am Donnerstag (02.04.2020). Man wolle so die aktuelle Corona-Lage "ausnutzen". Baustellen würden derzeit weniger Staus und Behinderungen auf den Straßen bedeuten. DMM