Firmenkunden in Franken profitieren von vielen Verbesserungen

Ein Jahr nach der Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke (Nürnberg) - Ebensfeld – Erfurt werden Nah- und Fernverkehr im Dezember weiter ausgebaut. Davon profitieren insbesondere auch Firmenkunden/Geschäftsreisende aus der Metropolregion NÜrnberg und dem gesamten ober- und mittelfränkischen Raum. Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit DB Regio und DB Fernverkehr zog die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, Bilanz und stellte Details zum neuen Fahrplan in Oberfranken ab 09. Dezember 2018 vor.

Der schnelle Regionalexpress zwischen Coburg und Bamberg wird durch ein zehntes Nonstop-Zugpaar ergänzt und noch stärker auf die Kundenwünsche in der Region ausgerichtet. Die Frankenwaldbahn durch den Landkreis Kronach erfährt eine Aufwertung durch einen zweistündlich durchgehenden Regionalexpress Nürnberg – Lichtenfels – Jena – Leipzig. Richtung Süden bekommt die Region Kronach/Saalfeld erstmals stündliche Direktverbindungen in den Verdichtungsraum Nürnberg/Fürth/Erlangen.

„Nach einem Jahr ist das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE Projekt Nr.8) aus dem Bahnangebot des Bayern-Takts im nördlichen Franken nicht mehr wegzudenken“, erklärte BEG-Planungschef Florian Liese. Nicht nur ICE-Reisende profitierten von äußerst schnellen Verbindungen. Auch Nahverkehrskunden entlang der nachfragestärksten nordbayerischen Achse Nürnberg – Bamberg – Coburg sind seitdem häufiger und schneller mit dem Franken-Thüringen-Express (FTX) unterwegs. „Unser neues Top-Angebot, der schnelle Regionalexpress zwischen Nürnberg und Sonneberg über die Neubaustrecke VDE 8, fährt im Zweistundentakt mit einer halben Stunde Fahrzeitverkürzung gegenüber der Strecke über Lichtenfels“, so Liese. „Während sich Regionalexpress und ICE in Franken zu einem guten Gesamtkonzept ergänzen, fehlt leider ein vergleichbarer Standard Richtung Erfurt. Hier muss in den nächsten Jahren noch nachgesteuert werden, um auch von Coburg in Richtung Norden ein vertaktetes Verkehrsangebot zu erreichen.“

„Über 6.000 Reisende nutzen die neuen Doppelstockzüge im Zweistundentakt zwischen Nürnberg und Sonneberg an einem durchschnittlichen Werktag“, hat Gerd Schörner, DB Regio-Verkehrsvertragsmanager, ermittelt. „Schon über 1000 Fahrgäste fahren jeden Tag allein zwischen Coburg und Bamberg über die Schnellfahrstrecke, wo der Regionalexpress noch am Anfang einer mehrjährigen Hochlaufphase zu sehen ist.“ Durchgehend Tempo 160 km/h, die Beschleunigung auf nur noch 70 Minuten Reisezeit zwischen Coburg und Nürnberg, die guten Anschlüsse zwischen Fern- und Nahverkehr in Nürnberg, Bamberg und Coburg kommen bei den Fahrgästen sehr gut an. Trotz komplexer Rahmenbedingungen – erstmals in Deutschland fahren die Nahverkehrszüge zwischen Breitengüßbach und Coburg mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS ohne ortsfeste Signale nur auf „elektronische Sicht“ – erreichen die Züge eine Pünktlichkeit von über 93 %.

Ausweitung des Fernverkehrsangebots. Auch DB Fernverkehr ist ein Jahr nach dem Start des neuen ICE-Konzepts München – Berlin mit der Entwicklung sehr zufrieden. Ein DB-Vertreter erläuterte: „Die Nachfrage auf dieser Linie liegt über unseren Erwartungen. Durchschnittlich nutzen mehr als 300 Reisende täglich die in Coburg haltenden ICE-Züge.“ Ab 9. Dezember bietet die DB für Coburg neu ICE-Fahrten auch samstagmorgens und -abends aus München nach Berlin an. Freitags und samstags fahren die ICE-Züge dabei sogar umsteigefrei bis zur Ostseeküste. Ab Ende 2019 plant die DB eine Ausweitung der ICE-Halte in Coburg auf insgesamt über 50 ICE-Halte pro Woche – rund 40 % mehr als heute. Für die Region Oberfranken hat sich Bamberg als wichtiger ICE-Halt etabliert. Ab Fahrplanwechsel werden dort 5 weitere ICE-Halte am Tag und damit de facto ein ICE-Stundentakt nach Berlin und München realisiert. Im Saaletal wird der via Kronach und Lichtenfels fahrende Intercity Leipzig-Karlsruhe und retour im Fahrplan 2019 auf neue moderne Intercity 2-Züge (Doppelstock) umgestellt.

Neue ICE-Halte gut vernetzt. Von den neuen ICE-Halten in Bamberg profitiert die gesamte Region durch abgestimmte Nahverkehrsanschlüsse zum Beispiel Richtung Schweinfurt, Forchheim, Kronach oder Hof. Auch der neue ICE Berlin – Wien ist in Coburg optimal mit dem Nahverkehr Richtung Sonneberg, Bamberg und Bad Rodach verknüpft.

Bessere Anbindung für Frankenwald-Region. Der Nahverkehr in Richtung Mitteldeutschland wird zusammen mit Thüringen deutlich verbessert. Künftig verkehrt der Franken-Thüringen-Express zweistündlich von Nürnberg und Bamberg über Lichtenfels, Kronach und Jena umsteigefrei bis nach Leipzig, wo ICE-Anschluss nach Berlin besteht. Die bisherige Regionalbahn Lichtenfels – Saalfeld wird in diese langlaufende Linie integriert. In der anderen Stunde verkehrt der FTX von Nürnberg nach Saalfeld mit Anschluss nach Jena, Leipzig und Erfurt. Richtung Süden bekommt die Region Kronach/Saalfeld somit erstmals stündliche statt bislang zweistündliche Direktverbindungen in den Verdichtungsraum Nürnberg/Fürth/Erlangen. Die Fahrzeiten von Kronach nach Erlangen und Nürnberg verkürzen sich um bis zu 15 Minuten.

Dichterer RE-Takt Nürnberg – Bamberg. Zwischen Nürnberg und Bamberg fährt der FTX künftig montags bis freitags über weite Tageszeiten halbstündlich. Zwischen 6 und 9 Uhr sowie zwischen 11 und 20 Uhr bestehen künftig zwei Abfahrten stündlich, jeweils zur Minute 10 und zur Minute 38, aus dem mittelfränkischen Verdichtungsraum Richtung Oberfranken. Die Taktabfahrten zur Minute 38 fahren grundsätzlich stündlich nach Saalfeld (zweistündlich weiter über Jena nach Leipzig) und führen zweistündlich alternierende Zugteile über Schweinfurt nach Würzburg bzw. über Ebersdorf nach Sonneberg mit. Die Züge mit Abfahrt zur Minute 10 fahren überwiegend über die Schnellfahrstrecke nach Coburg bzw. Sonneberg.

Schneller zwischen Hof und Bamberg. Die Regionalexpress-Linien Hof – Bayreuth – Nürnberg und Hof – Lichtenfels – Bamberg verkehren grundsätzlich in separaten Fahrlagen ab Hof anstelle der bisher vereinigten Führung bis Marktschorgast. Dadurch wird der Main-Saale-Express jede zweite Stunde fast zehn Minuten schneller zwischen Hof und Bamberg unterwegs sein. Schwarzenbach (Saale) und Hochstadt-Marktzeuln (neuer Regionalexpress-Anschluss Richtung Leipzig) können von dieser Linie systematisch zweistündlich bedient werden. Bei der zweistündlich versetzt verkehrenden RE-Linie Bayreuth/Hof – Lichtenfels wird Untersteinach nach dem inzwischen fortgeschrittenen Infrastrukturausbau zweistündlicher Systemhalt. In Trebgast und Mainleus entfallen einzelne Halte, um den Anschluss von Bayreuth und Kulmbach Richtung Leipzig zu gewährleisten. Quelle: BEG / DMM