Flotten-E-Quote soll am 16. Dezember 2025 beschlossen werden

Flottenbetreiber sind derzeit beunruhigt über die Pläne der Europäischen Kommission. In Brüssel wird derzeit an neuen CO2-Regeln gearbeitet, wie DMM bereits mehrfach berichtete. Und während das allgemeine Verbrenner-Aus 2035 zum Nachteil des Klimas und weltweit massenhaft tödlichen Folgen gekippt werden könnte, drohen Flottenbetreibern härtere Bedingungen. DMM-Informationen zufolge will Brüssel die E-Quote durchdrücken.

Der Countdown für die CO2-Regulierung von Firmenflotten läuft. Branchenkreise sagen, dass die EU-Kommission wahrscheinlich kurz vor Weihnachten, voraussichtlich am 16. Dezember, ihren Plan vorlegen wird. Eine Elektro-Quote für Firmenflotten könnte drastische Folgen für bestimmte Unternehmen haben, da die EU möglicherweise vorschreibt, dass ein bestimmter Prozentsatz der Firmenfahrzeuge rein elektrisch sein muss, was die Umstellung erzwingen würde. Brüssel fordert bis 2027 eine E-Quote von 75 % und bis 2030 von 100 %. Dies könnte für Unternehmen mit hohen Kosten und einer Abhängigkeit von Verbrennern eine erhebliche Herausforderung darstellen. Die aktuelle Elektroquote in deutschen Firmenfuhrparks liegt derzeit bei etwa 23 %. 

BBM warnt. Der Bundesverband Betriebliche Mobilität (BBM) warnen vor dieser Entwicklung und weist auf Probleme mit der Ladeinfrastruktur und der Wirtschaftlichkeit hin, die durch eine solche Vorschrift entstehen würden. Die verbindliche Elektro-Quote von bis zu 75 % ab 2027 und 100 % ab 2030 für Unternehmensfuhrparks würde ohne Rücksicht auf Infrastruktur, Wirtschaftlichkeit oder Realitätssinn erfolgen, sagt Marc-Oliver Prinzing, Vorstandsvorsitzender des BBM. Dieser Vorstoß komme einer Vorverlegung des allgemeinen Verbrenner-Verbots durch die Hintertür gleich – „mit massiven Auswirkungen auf tausende Unternehmen in Europa“.

Statt auf gezielte Förderung und partnerschaftliche Lösungen zu setzen, solle der Wandel zur Elektromobilität durch Reglementierung erzwungen werden, kritisiert der BBM. Dabei würden Unternehmen längst überproportional ihren Beitrag zur Elektrifizierung leisten. Bereits heute entfielen weit über 60 %der Elektro-Neuzulassungen auf den gewerblichen Bereich. Wer jetzt weitere Fortschritte will, müsse Unternehmen unterstützen und nicht bevormunden.

Sollte der EU-Plan umgesetzt werden, wäre das ein massiver Eingriff in die wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit von Unternehmen. Das sei nicht nur innovationsfeindlich, sondern auch realitätsfern, so die Lobbyisten. „Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende, aber kein Allheilmittel, das überall und jederzeit funktioniert. Gerade in ländlichen Regionen, bei speziellen Einsatzprofilen oder unzureichender Ladeinfrastruktur stößt sie schnell an Grenzen.“

Auch von Seiten der Politik vorgeschlagene Maßnahmen wie beschleunigte Abschreibungen greifen laut dem BBM zu kurz – „insbesondere, weil sie die dominante Rolle des Leasings im Fuhrparkgeschäft völlig ausblenden. Wer wirklich beschleunigen will, muss endlich die Ladeinfrastruktur in Unternehmen fördern und die Qualifizierung der Mobilitätsverantwortlichen ernst nehmen“.

Dass sich Umweltorganisationen wie Transport & Environment (T&E) über 2 Mio. zusätzliche E-Autos durch die geplante Quote freuen würden, sei verständlich – „doch wer trägt die Folgen?“, so der BBM. Einnahmeausfälle von geschätzt 7 bis 8 Mrd. Euro jährlich bei Mineralöl-, Lohn- und Umsatzsteuern seien keine Bagatelle. Dieselben Organisationen, die sonst lautstark das „Dienstwagenprivileg“ kritisieren, nähmen diese fiskalischen Folgen plötzlich billigend in Kauf.

„Brüssel sollte lieber auf den Dialog mit der realen Wirtschaft setzen als auf ideologisch motivierte Lobbygruppen“, so der Verband abschließend. Quelle: EU-Kommission / BBM / DMM