Flottenmarkt erlebt ein Debakel

Im April hat sich die Talfahrt bei den Fahrzeug-Neuzulassungen weiter beschleunigt. Bei einem Gesamtmarktrückgang von 61,1 % brachen die Neuzulassungen der Autovermieter am stärksten ein, während der Flottenmarkt etwas besser abschnitt, dennoch ein Debakl erlebte. Auch der Transportermarkt konnte sich dem Abwärtsstrudel nicht entziehen.

Wie schon im März gab es eine sehr große Spanne zwischen den einzelnen Marktsegmenten. Die Autovermieter reduzierten ihre Neuzulassungen mit einem Minus von 85,0 % am stärksten. Doch auch die beiden anderen von taktischen Erwägungen geprägten Kanäle verzeichneten überproportionale Rückgänge. So verringerte der Fahrzeughandel seine Eigenzulassungen um 71,8 %. Im Fahrzeugbau belief sich das Minus auf 65,4 %.

Im Vergleich zu diesen Zahlen hielt sich der Markt für Firmenwagen etwas besser. Der Relevante Flottenmarkt erreichte knapp mehr als die Hälfte der Neuzulassungen des Vorjahresmonats (- 47,7 %). In Bezug auf den Marktanteil bedeutet das einen historischen Höchststand von 34,1 %. Im Flottenmarkt gingen die meisten Neuzulassungen im April noch auf Bestellungen aus 2019 oder dem Jahresanfang 2020 zurück. Der Nachfragerückgang wird diesen Kanal somit erst mit einigen Monaten Verzögerung treffen. Aktuell stehen daher für diesen Kanal die Einschränkungen bei Zulassungsstellen und Händlern sowie Lieferengpässe im Vordergrund.

Im Gegensatz dazu können die taktischen Kanäle unmittelbar reagieren. Angesichts ohnehin schon voller Höfe hat der Fahrzeughandel seine Eigenzulassungen so weit wie möglich eingeschränkt. Auch im Segment der Autovermieter werden normalerweise aus taktischen Gründen mehr Fahrzeuge zugelassen, als tatsächlich benötigt werden. Darüber hinaus geht die Nachfrage nach Mietwagen durch den gleichzeitigen Ausfall von Geschäftsreisen und Tourismus besonders stark zurück.

Im April 2020 brachen die deutschen Neuzulassungen im Vergleich zum April 2019 um 61,1 % ein. Trotz dieses historischen Rückgangs schnitt der deutsche Markt immer noch besser ab als die meisten anderen Länder in Westeuropa. Beispielsweise kam die Zulassungstätigkeit in Spanien und dem Vereinigten Königreich mit Rückgängen von jeweils über 95 % fast vollständig zum Erliegen. Quelle: Dataforce / DMM