Flottenmarkt im Rückwärtsgang

Auch drei Monate nach der WLTP-Einführung bleiben die Pkw-Neuzulassungen weit hinter den Vorjahreswerten zurück. Insgesamt gab der Markt um 9,9 % nach, dies bei gleicher Anzahl an Arbeitstagen. Die Analyse der einzelnen Marktsegmente erklärt, wie die Verluste zustande kamen. Die kumulierten Neuzulassungenlagen nach elf Monaten noch leicht über dem Niveau von 2017.

Der Relevante Flottenmarkt (gewerbliche Neuzulassungen ohne Hersteller, Handel und Autovermieter) musste einen Rückgang von 9,1 % (auf 71.827 Kfz), 7227 weniger als im Vorjahresmonat) hinnehmen. Unter Einbeziehung der Marken wird deutlich, dass das Minus auf das Konto von wenigen Herstellern geht, die entweder noch im Rückstand bei der WLTP-Homologation waren (Audi, Mercedes) oder aber bei denen im Vergleich zu 2017 einzelne Großaufträge fehlen (Renault, Peugeot). Andere Marken haben sich dagegen schon wieder stabilisiert oder konnten Zuwächse verbuchen.

Um 11,6 % legten die Autovermieter zu. Sie erwarben 33.036 Automobile, die sie bekanntermaßen mit Riesengrwinnen nach 7 bis 9 Monaten in den Privatmarkt stoßen.

Bei den sonstigen gewerblichen Neuzulassungen auf die Sondereinflüsse Fahrzeugbau, -handel und Autovermieter lag das Minus bei 4,3 %. Das Niveau der Zulassungen liegt damit schon wieder recht nahe an dem vor der WLTP-Einführung. Verständlicherweise bedienen die Hersteller aber erst die anderen Kanäle bevor sie weitere taktische Zulassungen vornehmen, zumal durch die Welle im Juli und August noch zahllose Fahrzeuge auf den Höfen stehen dürften.

Mit   16,1 % hat der Privatmarkt im November 2018 im Vergleich zum Vorjahresmonat am stärksten nachgegeben, ist aber nach Einschätzung von Dataforce inzwischen kaum noch von den WLTP-Problemen betroffen. Ein Widerspruch, der sich bei genauerer Betrachtung wie folgt auflösen lässt: Die vom November 2017 herangezogenen Vergleichswerte waren durch die Diesel-Eintauschprämien der Hersteller stark erhöht. Ohne diesen Sondereffekt kann das Zulassungsniveau nicht mithalten.

Durch die breitere Verfügbarkeit von Euro 6d temp Modellen hat sich im November der Anteil der Dieselfahrzeuge wieder leicht erhöht. Bis auf den Fahrzeughandel haben alle Kanäle wieder stärker auf Selbstzünder gesetzt. Quelle: Dataforce / DMM