Flüge dauern länger und sind teurer

Der Zirkus zwischen den USA und Iran wirkt sich auch auf Langstreckenflüge Richtung Osten aus. So müssen alle großen Airlines zurzeit eine weitere Konfliktregion umfliegen, den iranischen Luftraum.

Seit die Mullahs eine unbemannte US-Drohne abgeschossen haben und der Konflikt zwischen den UA und Iran zu eskalieren droht, haben alle großen Fluggesellschaften ihre Flugrouten geändert. US-Carrier dürfen per Dekret aus Washington den iranischen Luftraum nicht mehr nutzen, seit einigen Tagen machen auch die Lufthansa, Swiss, British Airways und die Golfcarrier weite Umwege, um den Luftraum über der Straße von Hormus zu meiden.

Der Überflug des Nahen Ostens ist allerdings inzwischen sehr knifflig geworden. Syrien ist seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs gesperrt, das gleiche gilt für Jemen und für große Teile der Lufträume über  Pakistan und Afghanistan.

Für die Reisenden bedeuten die neuerlichen Umwege meist längere Flugzeiten und Verspätungen. Für die Fluggesellschaften bedeuten sie riesige Mehrkosten. Alle Fluggesellschaften zusammen gaben 2018 180 Mrd. USD für Kerosin aus – fast ein Viertel ihrer Gesamtkosten. Bei einer zusätzlichen Stunde Flug verbraucht beispielsweise eine Boeing 747-8 rund 8,8 Tonnen Kerosin. Das entspricht aktuell zusätzlichen Kosten von rund 4.600 Euro. Würden auf Kerosin Steuern erhoben wie etwa in Deutschland, dann wären es nicht 4.600 Euro, sondern über 20.000 Euro. Darin nicht eingerechnet sind potenzielle Kompensationszahlungen an Passagiere oder Überstundenzahlungen an Mitarbeiter.

Wie teuer solche Umwege sein können, zeigt das Beispiel von United. Wegen der Sperrung in Pakistan musste die amerikanische Fluggesellschaft ihre Flüge zwischen Delhi und New York zwischenzeitlich in Frankfurt zwischenlanden lassen. Dort musste eine neue Besatzung zusteigen, da die gesamte Reise länger als die maximal erlaubte Dienstzeit gedauert hätte. Inzwischen sind die Flüge bis auf Weiteres ausgesetzt worden. Quelle: Aerotelegraph.com / DMM