Flughafen München künftig auch auf der Schiene bestens erreichbar

Am Münchner Franz-Josef-Strauß-Airport steht de Aufnahme der Bauarbeiten zur Verlängerung des S-Bahntunnels in östlicher Richtung bevor. Bis jetzt ist der S-Bahn-Bahnhof unter Terminal 1 Endstation der Linien S1 und S8. Zum kommenden Fahrplanwechsel im Dezember 2018 wird auch die Neufahrner Kurve als Bestandteil des Projekts „Erdinger Ringschluss“ und des Programms „Bahnausbau Region München“ in Betrieb genommen, womit es durchgehende Züge Regensburg-Landshut-Flughafen München geben wird.

Der Münchner Flughafenbahnhof unter Terminal 1 wird zum Durchgangsbahnhof Richtng Erding, aber auch Richtung Landshut und Regensburg. Foto S-Bahn München

Der Freistaat Bayern hat der Flughafengesellschaft München (FMG) für die ersten Bauarbeiten ein Darlehen über 120 Mio. Euro bewilligt. Die Erweiterung des Tunnels nach Osten ist ein wichtiger Bestandteil des Erdinger Ringschusses. Damit wird die doppelgleisige S-Bahnstrecke über eine Neubaustrecke mit dem östlichen Endpunkt der S2 München-Erding verbunden. Unterm Strich entsteht ein neuer S-Bahn-Ring, der nter Umfahrung der Landeshauptstadt die Region Mühldorf schneller an den Flughafen anbindet. Mit dem Projekt „Erdinger Ringschluss“ soll eine Verbesserung der Schienenanbindung des Münchner Flughafens aus allen bayerischen Landesteilen erreicht werden.

Bei Neufahrn, nördlich von München, entsteht eine zweigleisige, elektrifizierte Neubaustrecke als Verbindungskurve zwischen der Strecke München – Regensburg und der S-Bahn-Strecke Neufahrn – München-Flughafen. Damit wird die Region Ostbayern umsteigefrei an den Flughafen München angebunden. Die Hauptbauarbeiten begannen Anfang Oktober 2014. Die Inbetriebnahme ist zum Fahrplanwechsel 2018 vorgesehen.

Die zweigleisige elektrifizierte Verbindungskurve ist 2,3 Kilometer lang und verläuft in Hochlage auf einem Damm. Sie fädelt jeweils mittig in die Bestandsstrecken ein, deren Verlauf dafür jedoch angepasst werden muss: Jeweils ein Gleis der bestehenden Strecken wird verschoben. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer „Aufweitung“ der Bestandsstrecken. Das rechte Gleis der Strecke Neufahrn – Flughafen ist seit Ende Mai 2015 in neuer Lage in Betrieb. Das rechte Gleis der Strecke München – Regensburg, das Gleis Neufahrn – Freising, wurde bis Pfingsten 2017 ebenfalls verschoben und zusätzlich abgesenkt. Es führt nun in einem sogenannten Trog entlang. So kann die Bauwerkshöhe der Neufahrner Kurve minimiert werden.

Die Neufahrner Kurve wird im Süden über das Gleis Flughafen – Neufahrn und die Autobahn A 92 hinweg geführt – dies bezeichnet man auch als „höhenfreie Querung“. Dafür werden ein Rampenbauwerk und eine 183 Meter lange Eisenbahnbrücke errichtet. Anschließend verläuft die Verbindungskurve auf dem ca. zwölf Meter hohen Damm Richtung Norden, bis sie ebenfalls höhenfrei die verlegte Verbindungsstraße zwischen den Gemeinden Moosmühle und Mintraching sowie das Gleis Neufahrn – Freising (in Troglage) quert. Die Neufahrner Kurve wird anschließend mit einem Rampenbauwerk wieder bis auf die Höhenlage der bestehenden Trasse geführt. Quelle: DB / DMM