Flughafen Nürnberg meldet ordentliches Ergebnis für 2019

4.111.670 Passagiere wurden 2019 am Albrecht Dürer Airport Nürnberg registriert. Das entspricht einem Rückgang um 8,0 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieses Minus resultiert hauptsächlich aus der insolvenzbedingten Betriebseinstellung der Germania, die sich nach dem Air Berlin-Aus zur stärksten Touristikairline in Nürnberg entwickelt hatte.

Um 8 % nahmen die Passagierzahlen am Flughafen Nürnberg in 2019 ab. Foto: NUE

Eine erste Teilkompensation erfolgte ab Ende Mai 2019 durch die Stationierung eines TUIfly-Flugzeuges, eine weitere mit der Eröffnung einer Basis durch Corendon Airlines im September. Der Konzernumsatz lag 2019 bei 103,3 Mio. Euro (Vorjahr 109,6 Mio. Euro). „Trotz der besonderen wirtschaftlichen Herausforderungen ist es uns gelungen, ein positives Ergebnis nach Steuern in Höhe von 3 Mio. Euro zu erzielen“, so Geschäftsführer Dr. Michael Hupe.

Im Linienverkehr wurden 2.960.440 Fluggäste befördert, was einem leichten Rückgang um 1,3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Wachstumsimpulse von Linienairlines konnten die Verluste aufgrund des Wegfalls der Eurowings-Verbindung nach Berlin nicht kompensieren. Zu einer Verknappung der verfügbaren Flugzeuge trug das Flugverbot für die Boeing 737 MAX bei: Aufgrund dieses Flugverbots blieben weitere Wachstumsimpulse seitens Airlines, die dieses Flugzeugmuster im Portfolio haben, aus. Innerhalb der Lufthansa Group beförderte Lufthansa bei gleichbleibendem Angebot 3,3 % weniger Passagiere (383.000) auf den Hub-Verbindungen nach Frankfurt und München. Lufthansa-Tochter Eurowings notierte im Linienverkehr 381.700 Passagiere (-21,0 %), SWISS verbuchte einen Zuwachs um 19,2 % auf 155.200 Passagiere. Im Plus lagen auch Wizz Air auf einem weiterhin wachsenden Markt Richtung Osteuropa, Turkish Airlines, KLM und LOT Polish Airlines, während Air France ein leichtes Minus verzeichnete.

Trotz Basis-Eröffnungen von TUIfly und Corendon Airlines war der Touristikverkehr deutlich negativ vom Germania-Aus geprägt. 2019 musste ein Rückgang um 22,4 % auf 1.107.694 touristische Passagiere verkraftet werden. Im September meldete zudem der zweitgrößte europäische Reiseveranstalter Thomas Cook Insolvenz an. Die dadurch auf den Flügen ab Nürnberg freiwerdenden Kapazitäten wurden jedoch von anderen Veranstaltern kurzfristig geschlossen. Mit 255.990 Passagieren steigerte Eurowings ihr touristisches Fluggastaufkommen um 25,2 %. SunExpress beförderte 235.600 Passagiere und büßte damit 23,2 % des Vorjahresaufkommens ein.

2019 wurden am Albrecht Dürer Airport Nürnberg 61.456 Flugbewegungen gezählt (-7,0 %). Dabei waren insbesondere die Flugbewegungen im touristischen Segment mit -30,4 % rückläufig.

Wirtschaftliche Entwicklung. Die Flughafen Nürnberg GmbH (inkl. Tochtergesellschaften) erwirtschaftete 2019 einen Umsatz in Höhe von 103,3 Mio. Euro (Vorjahr 109,6 Mio. Euro). Der Konzern schloss das Jahr mit einem positiven Ergebnis nach Steuern in Höhe von 3,01 Mio. Euro ab. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Ergebnisverschlechterung um 1,09 Mio. Euro. Das geringere Verkehrsaufkommen hatte wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse der einzelnen Gesellschaften und somit auf den Konzern. Insbesondere durch Kosteneinsparungen wurde trotzdem ein deutlich besseres Ergebnis erzielt als prognostiziert. Das EBITDA betrug 17,6 Mio. Euro und liegt damit 222.000 Euro unter dem Vorjahresniveau.

Zum Stichtag 31. Dezember 2019 wurden im FNG-Konzern 1.078 Mitarbeiter beschäftigt. Es gab 18 Ausbildungsplätze, darunter 13 für kaufmännische und fünf für technische Berufe.

Ausblick. Alles beherrschendes Thema im aktuellen Geschäftsjahr 2020 ist die Corona-Krise mit ihren gravierenden Folgen für den Flugverkehr. Der wirtschaftliche Schaden für die Flughafen Nürnberg GmbH und ihre Töchter ist enorm und in Gänze bislang nicht abzusehen. Der Corona-bedingte Verlust hängt von der Dauer der Flugausfälle infolge Reiseverbote und Ausgangsbeschränkungen ab und kann daher noch nicht beziffert werden. Unabhängig von den Auswirkungen des COVID-19-Virus hätte eine Vielzahl negativer externer Einflussfaktoren die Verkehrsentwicklung ohnehin gebremst: Dazu gehören eine schwächelnde Konjunktur, die Unsicherheit durch anhaltende Handelskonflikte und fehlende Flugzeuge im Markt infolge des immer noch währenden Groundings der Boeing B737 MAX, das zu massiven Kapazitätsreduzierungen bei einem der Hauptkunden des Flughafens, geführt hätte. Dagegen sollte das touristische Flugangebot im Sommer 2020 das Niveau von 2018 – vor der Germania-Insolvenz – erreichen. Dieses Ziel ist wegen Corona nicht mehr realistisch. Quelle: NUE / DMM