Gegen 18:10 Uhr wurde m Sonntag, 29. September 2024, die Bundespolizeiinspektion München über einen Lichtbogen und einen Knall im Stammstreckentunnel zwischen den Haltepunkten Hauptbahnhof und Hackerbrücke informiert. Gegen 18:15 Uhr kam es zu einem zweiten Knall, bei dem die Fahrleitung über einem Gleis abgerissen sein soll und anschließend auf eine in Richtung Pasing fahrende S-Bahn der Linie S3 fiel. Aufgrund der unklaren Lage wurden die Bahnsteige beider Haltestellen durch Kräfte der Bundespolizei geräumt und der Zugverkehr eingestellt.
Durch Kräfte der Berufsfeuerwehr München und der Bundespolizei wurden bis 19:45 Uhr, nach Erdung der Oberleitung durch einen Notfallmanager der Deutschen Bahn, die ca. 300 Fahrgäste der S3 evakuiert und aus dem Tunnel auf den Bahnsteig an der Hackerbrücke gebracht.
Durch die Streckensperrung und den damit verbundenen Stromausfall blieben zwei weitere S-Bahnen im Stammstreckentunnel stehen, eine kurz vor der Haltestelle Isartor und eine kurz vor der Haltestelle Karlsplatz (Stachus) mit jeweils ca. 150 Fahrgästen. Auch diese Personen konnten durch die Berufsfeuerwehr München und die Bundespolizei erfolgreich evakuiert werden.
Die Ursache des Oberleitungsschadens ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen der Bundespolizeiinspektion München. Die S-Bahn-Stammstrecke ist nach derzeitigem Kenntnisstand bis mindestens Montagmorgen (30. September) gesperrt.
An den Maßnahmen waren 160 Beamte der Bundespolizei und ca. 60 Kräfte der Berufsfeuerwehr München mit 70 Helfern des dazugehörigen Rettungsdienstes beteiligt, die durch zahlreiche Kräfte der Deutsche Bahn Sicherheit unterstützt wurden.
Erklärung der Deutschen Bahn. Eine Sprecherin der Deutschen Bahn erklärte: "Grund für den massiven Oberleitungsschaden auf der Stammstrecke war ein elektrischer Überschlag, ausgelöst durch einen Folienballon. Die Auswirkungen waren riesig. Ab etwa 18 Uhr konnten keine Züge mehr durch die Stammstrecke zwischen Pasing und Ostbahnhof fahren. Die S-Bahnen wendeten vorzeitig oder wurden umgeleitet. Zwischen Pasing und Ostbahnhof setzte die S-Bahn ersatzweise Großraumtaxen ein. Drei S-Bahnen mussten mit Hilfe von Rettungskräften im Tunnelbereich evakuiert werden.
Parallel arbeiteten Techniker der DB intensiv daran, die beschädigte Oberleitung mit Spezialgeräten zu reparieren. Die aufwendigen Reparaturarbeiten waren gegen 02 Uhr nachts erfolgreich abgeschlossen. Zum Betriebsstart am Montagmorgen konnten die S-Bahnen wieder voll auf der Stammstrecke fahren, es kam nur noch zu vereinzelten Zugausfällen.
Leider sorgen immer wieder Kurzschlüsse durch beschichtete Luftballons für Streckensperrungen, so die Bahn. Die Folge sind Verspätungen und Zugausfälle. Die DB weist eindringlich darauf hin, dass die Mitnahme von mit Folie beschichteten Ballons an den Haltestellen und in den S-Bahnen verboten ist. Luftballons können bei Berührung mit der 15.000 Volt führenden Oberleitung Kurzschlüsse verursachen und den S-Bahn-Verkehr zum Erliegen bringen.
Die DB informiert über das Mitnahmeverbot und die Gefahren von Folienballons intensiv u.a. mit Durchsagen und Anzeigen in den Zügen sowie Aushängen entlang der Stammstrecke. Auch werden zusätzliche Sicherheits-Streifen an Hot-Spots entlang der Stammstrecke eingesetzt. Inzwischen wurde an allen Tunnelbahnhöfen ein Luftballonschutz eingebaut, an der Station Stachus sind dafür noch Restarbeiten nötig. Bei den Luftballon-abweisenden Lamellendecken handelt es sich um eine Art Abfangsystem für Luftballons. Die Aluminiumballons sollen sich an der Bahnsteigdecke, die mit Lamellen ausgestattet ist, verfangen und so über dem Bahnsteig hängen bleiben." Quelle: Bundespolizeiinspektion München / Deutsche Bahn / DMM