Ford verkleinert Geschäftsführung in Deutschland erneut

Zum 01. November 2024 wurde der Vorstand von Ford Deutschland vier auf zwei Geschäftsführer reduziert: Dave Johnston und Marcus Wassenberg. Dabei scheiden die erfahrensten und am längsten bei Ford tätigen Manager aus Führungsaufgaben aus. Operativ bleiben sie jedoch weiter im Unternehmen tätig.

Ford setzt die Demontage der deutschen Führungsspitze fort. Nachdem der deutsche Vorstand im Juni bereits von neun Geschäftsführern auf vier halbiert worden war, dampft der US-Konzern das Gremium nun auf nurmehr zwei Geschäftsführer ein. Dave Johnston, zuständig für Transformation, und Arbeitsdirektor Marcus Wassenberg leiten die Ford-Werke fortan allein. Beide sind erst im Juli in die Geschäftsführung berufen worden. Damit wurde die neunköpfige Führungsmannschaft vom Jahresanfang komplett ausgetauscht.

Die beiden Geschäftsführer Christian Weingärtner und Rene Wolf geben ihre Titel ab, leiten ihre jeweilige Geschäftsbereiche aber weiter, wie Ford mitteilt. Womöglich noch schwerer wiegt, dass Ford künftig keinen Deutschlandchef mehr ernennen wird, folglich auch keinen Vertreter. Das Kölner Führungsduo berichtet fortan direkt nach Detroit und empfängt auch von dort Weisungen.

Bereits im Zuge der Verkleinerung der Führungsspitze im Juni hatte Ford mitgeteilt, die Veränderung vereinfache „Verwaltungs- und Führungsstruktur“ und gebe „mehr Handlungsgeschwindigkeit“. Ford hat zuletzt rund 2 Mrd. Euro in den Standort Köln investiert und ihn zu einem reinen E-Auto-Werk umgerüstet. Im Gegenzug hat der Konzern sich aber wohl mehr Rückendeckung von der Politik für die Mobilitätswende erhofft. Angeblich gibt es einen Brief der Ford-Spitze an die Bundesregierung, in dem Ford beklagt, man habe darauf vertraut, dass Deutschland eine „verlässliche und substanzielle Unterstützung für den Übergang zur Elektromobilität bereitstellen würde“. Tatsächlich fehle es aber „nicht nur an einer unmissverständlichen, klaren politischen Agenda zur Förderung der Elektromobilität, auch sofortige Maßnahmen zur Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sind dringend erforderlich“.

Ford zählt u.a. einen schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Wiedereinführung des Umweltbonus und niedrigere Strompreise als Erfordernisse auf, um die Industrie zu stützen. Quelle: Ford / DMM