Frankfurt Hbf wird modernisiert

Nach nur fünf Jahren Bauzeit war der Centralbahnhof Frankfurt am 18. August 1888 eingeweiht worden. Bis zum Bau des Leipziger Hauptbahnhofs 1915 war der Frankfurter Hauptbahnhof der größte Bahnhof Europas. Mit etwa ½ Mio. Reisenden täglich ist er hinter dem Hamburger Hbf. der zweistärkst frequentierte Bahnhof Deutschlands. Jetzt wird er modernisiert.

So soll die Haupthalle des modernisierten Frankfurter Hauptbahnhofs 2024 aussehen. Visualisierungen: DB

Der Frankfurter Hauptbahnhof, zweitgrößter Deutschlands nach Passagierzahlen, wird modernisiert. Foto: wikimedia

Frankfurt/M. Hbf B-Ebene

Der 1888 als „Centralbahnhof Frankfurt“ eröffnete Kopfbahnhof gehört zu den 21 Bahnhöfen der höchsten Preisklasse 1 der DB Station&Service. Aufgrund seiner zentralen Lage bezeichnet ihn die Deutsche Bahn als wichtigste Verkehrsdrehscheibe im deutschen Zugverkehr. An Spitzentagen passieren circa 1.170 Züge den Sackbahnhof. Neben dem Hauptbahnhof hat Frankfurt mit dem Flughafen-Fernbahnhof, dem Süd- und dem Westbahnhof drei weitere Fernbahnhöfe.

Geschäftsreisende und Privatfahrgäste sowie Besucher können sich auf einen offeneren und helleren Bahnhof freuen, so die DB. Auch der Einkaufs- und Gastronomiebereich wird neugestaltet. Deutsche Bahn, Bund, Stadt und Verkehrsgesellschaft Frankfurt/M. investieren rund 375 Mio. Euro in die Runderneuerung. Davon profitiert zuallererst das Untergeschoss. Die Arbeiten starten in dieser sogenannten B-Ebene und sollen dort bis 2024 abgeschlossen sein. Den Startschuss für die Modernisierung gaben am Montag, 12. Oktober 2020 Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, und Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds und ein Vertreter der Deutschen Bahn.

In der Mobilitätsdrehscheiben Deutschlands sollen sich die täglich 500.000 Reisenden und Besucher wohlfühlen, so die DB. Mit dem Masterplan Frankfurt Hauptbahnhof soll ein modernes Gesamtkonzept um gesetzt werden mit offener Gestaltung, einer einladenden Beleuchtung und einem völlig neuen Einkaufs- und Gastronomiebereich. So soll der Bahnhof wieder zu einem modernen, attraktiven Aushängeschild Frankfurts werden.

Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen: „Der Umbau des Frankfurter Hauptbahnhofs ist eine Investition in angenehmeres Ein- und Aussteigen und einen angenehmen Aufenthalt für die Reisenden. Die Bahn als klimafreundliches Verkehrsmittel wird damit noch attraktiver. Für die kommenden Jahre werden Bahnreisende allerdings erst einmal etwas mehr Geduld brauchen, so ist das mit großen Baustellen. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn arbeiten wir als Land Hessen parallel weiter am Schienenausbau, damit nicht nur Ankunft, Aufenthalt und Abfahrt in Frankfurt angenehm sind, sondern auch mehr Kapazitäten und ein noch besseres Angebot für alle geschaffen wird, die umweltfreundlich und bequem nach oder über Frankfurt reisen oder zur Arbeit pendeln. Das Land Hessen fördert die Modernisierung und insbesondere den barrierefreien Ausbau des Frankfurter Hauptbahnhofs in einem Gesamtumfang von rund 12 Millionen Euro. Die Maßnahmen sind zu einem großen Teil bereits umgesetzt.“

Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main: „Unser Frankfurter Hauptbahnhof steht vor einer der größten baulichen Veränderungen seit seiner Eröffnung im Jahr 1888. Ich freue mich als Oberbürgermeister unserer Heimatstadt sehr darüber, dass dieses zentrale Tor zu Frankfurt nicht nur technisch, sondern auch optisch an die Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts angepasst wird. Freilich darf bei aller Modernisierung nicht die historische Silhouette dieses Gebäudes verloren gehen. Denn unser Hauptbahnhof, den täglich mehr als eine halbe Million Menschen nutzen, ist deutschlandweit ein Aushängeschild der Stadt wie Main und Skyline. Doch Frankfurt war schon immer und wird auch immer eine Stadt des Wandels bleiben. Daher ist es nur logisch, dass sich auch das Antlitz des Hauptbahnhofs verändert.“

Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds: „Der Frankfurter Hauptbahnhof ist ohne Zweifel der große Dreh- und Angelpunkt des Verbundes. Nirgendwo steigen mehr Menschen in die Verkehrsmittel des RMV ein und jeden Fahrplanwechsel wünschen sich unsere Fahrgäste vor allem eines: noch mehr schnelle Direktverbindungen hierher. Mit dem Umbau der B-Ebene erstrahlt unser wichtigster Knotenpunkt bald in einem zeitgemäßen Gewand und macht ihn zu einer attraktiven Visitenkarte des öffentlichen Nahverkehrs.“ Quelle: Deutsche Bahn / DMM