Fraport: Personalabbau und Verschiebung von Terminal 3

Der Betreiber des Frankfurter Rhein-Main-Flughafens, Fraport, will bis zu 4.000 Arbeitsplätze abbauen. Auch die Fertigstellung von Terminal 3 wird sich verschieben, beschloss der Vorstand. Hintergrund ist der katastrophale Nachfrageeinbruch infolge der COVID-19-Pandemie.

Die Inbetriebnahme des im Bau befindlichen Terminals 3 in Frankfurt wird voraussichtlich auf 2025 verschoben. Foto: Fraport

Im Mai zählte der Flughafen Frankfurt 272.826 Passagiere, ein Rückgang von 95,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Kumuliert über die ersten fünf Monate des Jahres betrug das Minus 57,2 %. Mit 7.764 Startsund Landungen war die Zahl der Flugbewegungen im Mai ebenfalls stark rückläufig (minus 83,2 %). Auch die internationalen Standorte sind von der COVID-19-Pandemie stark betroffen. Im Berichtszeitraum galten an den meisten Flughäfen noch umfassende Reisebeschränkungen, teils war der Betrieb nach behördlicher Anordnung weiterhin vollständig eingestellt. Entsprechend reduzierte sich das Passagieraufkommen je nach Standort um 89,5 bis 99,9 % gegenüber dem Mai des Vorjahres.

Fraportchef Dr. Stefan Schulte sagte am Rande einer Vorstellung der Covid-19-Schutzvorkehrungen am Flughafen, dass nach Überwindung der Pandemie mit einem im Vergleich zu 2019 um 15 bis 20 % verkleinerten Luftverkehrsmarkt zu rechnen sei. Deshalb führe kein Weg an einem Personalabbau in ähnlicher Größenordnung vorbei. Das bedeutet, dass die Zahl von derzeit gut 22.000 Beschäftigten der Fraport auf der ganzen Welt, davon gut 19.000 in Deutschland, in Kürze um 3.000 bis 4.000 verringert werden wird. Das soll möglichst sozialverträglich geschehen, mit Angeboten wie Teilzeit ohne Lohnausgleich, Vorruhestand und Beschäftigungsgesellschaften. Ausgeschlossen sind betriebsbedingte Kündigungen Schulte zufolge aber nicht.

Zudem hat sich das Management entschlossen, das im Bau befindliche Terminal 3 im Süden des Flughafens nicht wie bisher geplant 2023, sondern erst 2024 oder gar erst im Sommer 2025 in Betrieb zu nehmen. Der Flugsteig G ist dagegen im Bau schon so weit fortgeschritten, dass er Ende 2021 fertig sein wird und im Sommer 2022 in Betrieb gehen könnte.n Quelle: Fraport / DMM