Fraport tun die A380 für München nicht weh

Nach der Pandemie-Krise setzt Lufthansa stärker auf das Drehkreuz München. Fliegen geht in München einen Tick günstiger und - aktuell - pünktlicher als in Frankfurt. Für den Frankfurter Flughafen ist das aber kein Grund zur Panik.

Die Münchner können die A380 gerne haben; denn die Doppelstöcker bringen Fraport wenig Nutzen. Foto: LH

Lufthansa ist mit der Oster-Performance ihrer Drehkreuze im Großen und Ganzen zufrieden. "In Frankfurt lag die Pünktlichkeit über die Osterfeiertage und -ferien bei lediglich 66 %", zog Lufthansa-Bereichsvorstand Jens Ritter gerade Bilanz. In München waren es immerhin 78 %.

Über den Sommer rechnet Lufthansa in Frankfurt gleichwohl mit mehr Sand im Getriebe. Schon im März hatte LH CEO Carsten Spohr gewarnt, dass es in Frankfurt im Sommer herausfordernd werden könnte. Deshalb habe das Management entschieden, Flüge von und nach Frankfurt aus dem System zu nehmen. Beim Fraport-Management ist man aber nicht beunruhigt. Lufthansa verlagere keine Verkehre von Frankfurt nach München, sagte Fraport-Finanzvorstand Matthias Zieschang. In der Krise sei prozentual sogar mehr Verkehr in München als in Frankfurt weggebrochen. Trotzdem verzeichne Frankfurt gerade wieder "höhere Erholungsraten" als München.

In Frankfurt liegen die Passagierentgelte rund 10 % über den Gebühren in München. "Bei einem Langstreckenflug von Frankfurt oder München zum Beispiel nach New York-JFK mit 300 Passagieren liegt der Kostennachteil von Frankfurt bei rund 600 bis 800 Euro", sagte Zieschang. Den mache Frankfurt an anderer Stelle aber locker wett.

Die Ticketpreise (aus Frankfurt und München) seien vergleichbar", so der Fraport-Finanzvorstand weiter. Den Unterschied mache der Belly. Während in Frankfurt jeder Langstreckenflug "mit Fracht aufgefüllt" werde, "bleiben die Frachträume in München leer". Das bringe Interkontairlines in Frankfurt einen Umsatzvorteil von 30.000 bis 50.000 Euro pro Flug.

In diesem Jahr reaktiviert Lufthansa vier Airbus A380 ausschließlich für München. Dass 2024 auch die fünfte und sechste A380 München verstärken, gilt als ausgemacht. Die Enttäuschung in Frankfurt hält sich in Grenzen. "Die A380 ist ein zweistöckiges Flugzeug", sagte Zieschang. "Im Belly ist nur Platz für das Gepäck der Passagiere. Der Nachteil der A380, dass man keine Fracht beiladen kann, spielt für München keine Rolle. Das ist der Grund, warum die A380 nach München gehen." Quelle: LH / DMM