Fraunhofer-Forscher wollen Individualverkehr stark reduzieren

Wissenschaftler des renommierten Fraunhofer-Instituts befinden das von der EU so gut wie zementierte Verbrennerverbot ab 2035 für gut und richtig, aber sie wollen noch viel mehr: Bis dahin sollen Benzin und Diesel massiv vertreuert werden, es sollen Fahrverbote und ein Tempolimit kommen sowie eine Maut für alle Straßenbenutzer und eine Innenstädte-Maut.

Der Straßenverkehr trägt in der EU etwa 25 % zu den errechneten CO2-Emissionen bei. Deshalb sollen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge ab 2035 Null CO2-Emissionen ausstoßen dürfen oder anders ausgedrückt: Verbrenner dürfen nicht mehr gebaut und zugelassen werden. Auch sieht die EU ein striktes Nein für e-Fuels vor. Die sollen allenfalls der Luftfahrt vorbehalten bleiben. 

Geht es nach den Wünschen der Forscher des Fraunhofer-Instituts, soll Autofahren in seiner bisherigen Form erheblich erheblich verteuert und erschwert werden. Ziel soll sein, den Individualverkehr oberhalb des Fahrrades zurückzudrängen. Claus Doll und Professor Martin Wietschel vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) fordern

  • eine massive Anhebung der bestehenden Steuern und Abgaben auf Benzin- und Diesel-Pkw durch „flächendeckende oder urbane Mautgebühren“. Für jeden Kilometer Fahrt sollen Autofahrer künftig eine extra CO2-Gebühr bezahlen. 
  • In den Städten soll der Autoverkehr schrittweise ausgeschaltet werden, u.a. durch den Rückbau von Parkplätzen und Sperrung vieler Straßen für das Automobil.
  • die Einführung eines strikten Tempolimits
  • durch mehr Bereitstellung von Raum für Fahrradverkehr und öffentliche Verkehrsmittel.

Nicht ungeschoren davonkommen sollen dann auch die Besitzer von Elektroauto: So sollen die staatlichen Förderprämien entfallen, da es künftig keinen Grund mehr für den Wandel vom Verbrenner zum Stromer geben wird, da Benziner und Diesel ja verboten werden. Quelle: Fraunhofer SI / DMM