FS + Alitalia = Mobilitätskonzern

Gianfranco Battisti, Chef der italienischen Staatsbahn Ferrovie dello Stato (FS) will die insolvente Alitalia übernehmen, am liebsten aber mit einem Parrtner. Und der soll aus Großbritannien kommen. Noch steht die Entscheidung des Industrieministeriums zur Übernahme der maroden Fluggesellschaft aus.

Die Italienische Staatsbahn FS (trenitalia) dürfte den Zuschlag zur Übernahme der maroden Alitalia bekommen. Dann soll ein Mobilitätskonzern entstehen. Foto: Trenitalia

Wie DMM mehrfach berichtete, scheint die Staatsbahn gute Chancen zu haben, den Zuschlag für die Übernahme der Alitalia zu bekommen. Das prosperierende Bahnunternehmen betreibt eines der größten Hochgeschwindigkeitsnetze in Europa. Mit Alitalia soll ein integrierter Mobilitätskonzern entstehen, heißt es in der Vorstandsetage der FS. Das bedeutet nach DMM-Informationen, dass es künftig Flüge innerhalb des Landes nur geben soll, wenn Hochgeschwindigkeitszüge die Städte nicht in derselben Zeit erreichen. Damit dürfte der Regionalflugverkehr eher schrumpfen als wachsen. Denn die Freccia Rosse-Züge verbinden die wichtigen italienischen Wirtschaftszentren mit sehr hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten, weit über denen, wie man sie in Deutschland kennt. Geschäfts- wie Privatreisende kommen mit dem Zug fast immer schneller von City zu City als mit dem Flugzeug.

Der künftige Mobilitätskonzern will sein Hauptaugenmerk auf die Tourismusförderung legen, so der mögliche Konzernchef Battisti weiter. Diese Idee habe in Rom starkes Interesse geweckt, so der Manager weiter. So sollen die Flughäfen Rom Fiumicino und Mailand Malpensa ans Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen werden. Im Gegenzug soll Alitalia unprofitable Strecken wie Rom – Neapel oder Rom – Florenz einstellen. Bahn und Fluggesellschaft sollen sich also ergänzen und nicht mehr bekämpfen.

Einer der möglichen Juniorpartner könnte Easyjet werden. Gesprochen wird aber auch mit dem US-Riesen Delta Air Lines und weiteren Unternehmen über eine Minderheitsbeteiligung an Alitalia. Die Amerikaner, die eine Offerte in Rom vorgelegt hatten,  könnten ein Partner für die Langstrecken werden. Wie DMM meldete, ist Easyjet einer von mehreren Kandidaten, der ebenfalls Interesse an Alitalia bekundet, aber kein verbindliches Angebot abgegeben hat. Ob eine andere Airline großes Interesse am integrierten Konzern haben wird, ist die Frage. Denn Airlines haben naturgemäß eher weniger Interesse am Bahnverkehr. Easyjet ist vor allem an Zubringerflügen nach Rom und Mailand interessiert. Quelle: La Stampa / Corriere della Sera / DMM