GBTA streicht Convention 2020 und ACTE ist pleite

Der Vorstand des US-Geschäftsreiseverbands GBTA hat zusammen mit seinem neuen Interims-CEO Dave Hilfman beschlossen, den diesjährigen Kongress (Convention) ausfallen zu lassen. Hintergrund sind die Probleme mit dem vorherigen CEO Scott Solombrino. Die Convention war eigentlich für November 2020 im Colorado Convention Center in Denver geplant. Noch eine schlechte Nachricht: Der weitere Verband der Geschäftsreiseverantwortlichen, ACTE (Association of Corporate Travel Executives), ist pleite und wird liquidiert.

In einem Schreiben an die Mitglieder, das auch DMM vorliegt, dankte der GBTA-Vorstand dem Bundesstaat Colorado, der Stadt Denver, dem Colorado Convention Center und der Marketing-Organisation Visit Denver für deren Unterstützung bei der Suche nach einer anderen Location. Der Bundesstaat hatte schon im April das gesamte Convention Center, um dort eine mobile Klinik für Covid-19-Patienten zu errichten. Eine virtuelle Veranstaltung war offensichtlich nicht beabsichtigt. Stattdessen soll es die nächste große Convention erst 2021 geben, und zwar vom 17. Bis 21. Juli in Orlando/Florida.

In dem Brief an alle Verbandsmitglieder und mögliche Sponsoren ist keine Silbe über eine mögliche Sponsorenschaft 2021 zu lesen. Auch finden die Adressaten nichts über mögliche Ausstellungsflächen und Konditionen für Aussteller.

Die Absage des GBTA-Kongress kommt zwei Tage nach der Meldung der Association of Corporate Travel Executives, die ihre Tätigkeit 32 Jahre nach ihrer Gründung eingestellt hat. ACTE ist Pleite und wird gemäß Chapter 7 (of Title 11 of the United States Code) des amerikanischen Insolvenzrechts liquidiert. So steht es auf der ACTE-Website. ACTE ging wegen Covid-19 Pandemie und der Absage des 2019er ACTE Global Summit in Macau das Geld aus.

Aktuell ist die GBTA mehr mit der Untersuchung der Vorwürfe gegen ihren vormaligen CEO Scott Solombrino befasst, der viele der Verbandsmitglieder gegen den Verband aufgebracht hat. Auch sieben europäische Geschäftsreiseverbände, darunter der VDR zeigten sich irritiert und verlangten eine Aufklärung der Angelegenheit Solombrino. Letzterer ist beurlaubt und nicht erreichbar. Teilweise haben Mitglieder und Supplier ihre Mitgliedschaft fristlos gekündigt, darunter Schwergewichte wie CWT und SAP Concur. Am Schluss des Schreibens bittet die Vorstandschaft um Geduld, bis die äußerst ärgerliche Geschichte restlos aufgeklärt ist und ein Neuanfang starten kann. Quelle: GBTA / DMM