Geistesgestörte legten Schnellfahrstrecke lahm

Rund 50 Hochgeschwindigkeitszüge, sowohl von Trenitalia als auch von Italo, mussten am frühen Montagmorgen, 22. Juli 2019, nach Bränden auf der Direttissima Rom-Florenz und den konventionellen Strecken zwischen beiden Städten abgesagt werden. Unbekannte, die vermutlich nicht alle Tassen im Schrank haben, hatten mutmaßlich vorsätzlich technische Einrichtungen in Brand gesetzt.

Chaotische Szenen spielten sich u.a. am Hauptbahnhof von Florenz sowie in Rm Termini ab, wo zahllose Passagiere und Geschäftsreisende mit Zugausfällen sowie Verspätungen von vier Stunden oder mehr konfrontiert wurden. Laut Infrastrukturgesellschaft RFI haben die Täter vorsätzlich an drei Orten Feuer in technischen Einrichtungen an den stark befahrenen Bahnstrecken gelegt. U.a. ging ein Transformatorraum in Rovezzano am Rande von Florenz in Flammen auf, wo die Steuerungselektronik in Brand gesetzt worden war. Drei Brände zerstörten Kabel zur Datenübermittlung, die den Hochgeschwindigkeits-Bahnverkehr auf der Nord-Süd-Achse von Mailand nach Neapel regeln.

Gemäß RFI musste der gesamte morgentliche Schnellverkehr eingestellt werden, um den Justizbehörden die Möglichkeit zu geben, ihre Ermittlungen direkt an den Strecken durchzuführen. Nach den Kontrollen wurde der Zugverkehr mit starken Verzögerungen wieder aufgenommen. Die Polizei vermutete einen Sabotageakt von Anarchistengruppen, die sich u.a. gegen den Bau der Hochgeschwindigkeitslinie zwischen Turin und Lyon wehren. Innenminister Matteo Salvini versprach Strafen für die Täter.

Die Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke zwischen Mailand und Rom mit dem Knotenpunkt Florenz ist stark befahren. Dank der Hochgeschwindigkeitszüge sind Businesstraveller auf der  650 km lange Trasse in weniger als drei Stunden von Mailand nach Rom und umgekehrt unterwegs. Quelle: Trenitalia / DMM