Geldbringer streiken weiter

Zum Glück befinden sich die allermeisten Geschäftsreisenden noch in einer Art Winterpause nach Weihnachten und dem Jahreswechsel; insofern dürfte sie der Tarifkonflikt zwischen ver.di und den Arbeitgebern der Geld- und Wert-Branche eher weniger berühren, zumal sie nicht unbedingt zum Geldautomaten rennen müssen.

Am 02. Januar 2019 hatten sich bundesweit rund 3.000 Beschäftigte an ganztägigen Warnstreiks beteiligt. „Das war ein starkes Signal an die Arbeitgeber, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen“, so ver.di-Verhandlungsführer Arno Peukes. Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Branche, die die Bargeldversorgung von Banken und Geschäften sicherstellt, werden auch am 03. Und 04. Januar fortgesetzt. ver.di rief erneut bundesweit Beschäftigte auf, die Arbeit niederzulegen.

Viele Geldautomaten und Geschäfte in Deutschland werden am Donnerstag und Freitag nicht mit Bargeld versorgt. Für die Verbraucher sollen die Ausstände bislang kaum Folgen gehabt haben, meldet die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW). Die Gewerkschaft fordert für die rund 11.000 Beschäftigten der Branche eine Erhöhung des Stundenlohns um 1,50 Euro, bzw. eine Gehaltserhöhung um 250 Euro pro Monat, sowie die Angleichung der Gehälter in den neuen Bundesländern bei einer Laufzeit von zwei Jahren. Außerdem soll erneut eine Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages für die gesamte Branche erreicht werden. Durch eine Annahme der bisherigen Angebote der Arbeitgeberseite würden sich die Verdienstunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern noch vergrößern, sagt Peukes.

Die Gehälter für die Geldzähler und Geldtransportfahrer, die bewaffnet sind und einer hohen körperlichen und psychischen Belastung ausgesetzt sind, liegen im Osten bei 1.800 bis 2.400 Euro und im Westen bei 2.200 bis 2.900 Euro brutto pro Monat. Die Beschäftigten der Branche leben in der Regel in Ballungsgebieten mit hohen Mieten und Lebenshaltungskosten. Die Gewinne der Unternehmen der Geld- und Wert-Branche sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Das Geld für Lohnerhöhungen ist also allemal vorhanden, so die Arbeitnehmervertreter. Quelle: Verdi / DMM