Geopolitische Risiken bedrohen auch die Geschäftsreisebranche

Deutschland wurde von den CDU-geführten Bundesregierungen in eine katastrophale Abhängigkeit von wichtigen autoritär geführten Ländern gebracht. Zu sehen an den Folgen des Russland-Ukraine-Konflikts, an der drohenden Kriegsgefahr zwischen China und Taiwan. Tritt Letzteres ein, mag man sich nicht ausmalen, was das für die Wirtschaft und die Stabilität der Bundesrepublik bedeutet.

Die wachsenden geopolitischen Risiken verdeutlichen, wie fragil die globalisierten Produktionsprozesse aufgestellt sind. So hat der Krieg Russlands gegen den westlichen Bruderstaat Ukraine dazu geführt, dass der Kreml den Europäern den Gashahn weitgehend abgedreht hat. Auch zahllose andere wichtige Güter, die die Bundesrepublik seit Jahrzehnten aus Russland sowie der überfallenen Ukraine bezieht, sind nur noch schwer zu beschaffen, was enorme Preissteigerungen nach sich zieht.

Hinzu kommt die im Zuge der Globalisierung aufgebaute unverantwortliche Abhängigkeit von China und Taiwan. Während die Corona-Politik Pekings in 2022 zu massiven Lieferengpässen geführt hat, die insbesondere die Automobilindustrie getroffen haben und noch treffen, kann es noch viel schlimmer kommen. Dann nämlich, wenn sich die westliche Welt wegen eines nicht auszuschließenden Kriegs um Taiwan ähnlich wie gegen Russland auch noch gegen Peking wendet. Denn China produziert wichtige Vor- und Zulieferprodukte für verschiedensten Industrien. Deren Verlust würde der deutschen Wirtschaft zusammenbrechen lassen mit allen denkbaren Folgen wie Massenarbeitslosigkeit, Auseinanderfallen der Gesellschaft bis hin zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Deutschland hat, denken wir 90 Jahre zurück, genügend Erfahrung damit was passiert, wenn es ein Millionenheer von Arbeitslosen gibt. 

China ist Deutschlands bedeutendster Handelspartner - und nach den USA der größte deutsche Exportmarkt. Kommt es zum Überfall Chinas auf die Inselrepublik Taiwan, die Peking für sich beansprucht, entfällt mit Taiwan auch Deutschlands wichtigster Lieferant für Hightech-Komponenten, Halbleiter u.a.m.. 2021 nahm die Insel gemäß Daten von Destatis mit einem Einfuhrvolumen von knapp 12,2 Mrd. Euro Rang 25 unter den Importquellen ein. Taiwan ist Deutschlands fünftwichtigster Handelspartner in Asien, umgekehrt ist Deutschland für Taiwan der bedeutendste Handelspartner in der Europäischen Union. Deutschland unterhält aus Angst vor Strafmaßnahmen Pekings keine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan. Etwa 300 deutsche Unternehmen sind in Taiwan ansässig. In den letzten Jahren hat sich insbesondere die Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien und Zukunftstechnologien intensiviert, in denen beiden Seiten weitreichende Erfahrungen haben und besonders großes Potenzial sehen.

Übrigens: Dass die geopolitischen Risiken nicht ohne Konsequenzen für die Geschäftsreisebranche sein werden, ist eine weitere nicht zu unterschätzende Tatsache. So ist es bis heute schwierig, Geschäftsreisende nach China oder neuerdings auch nach Taipeh zu entsenden, zumal China Airlines vor einem Durchfliegen bestimmter Lufträume mit Ziel Taiwan schon mal gewarnt hat. Quelle: Auswärtiges Amt / DMM