Gerüchte um Thomas Cook und Club Med

Der chinesische Eigentümer von Thomas Cook, die Fosun Tourism Group, verhandelt angeblich über den Verkauf der britischen Touristikmarke. Fosun prüft die Möglichkeit, einen externen Anteilseigner in die 180 Jahre alte Marke einzubinden, die sie 2019 aus der Insolvenz gekauft hatte.

Das Traditionsunternehmen Thomas Cook hatte im September 2019 Zwangsinsolvenz angemeldet und sofort den Betrieb eingestellt (DMM berichtete). Eine Komplettübernahme durch den Anteilseigner Fosun war zuvor gescheitert.

Nach der Pleite des Mutterkonzerns musste auch die deutsche Tochter Insolvenz anmelden. Der Zusammenbruch von Thomas Cook hatte zu erheblichen Schwierigkeiten und Pleiten bei unzähligen Partnerunternehmen geführt. Im November 2019 meldete dann der chinesische Mischkonzern Fosun, den Namen Thomas Cook des insolventen britischen Reiseunternehmens fortan zu nutzen. Dafür zahlte die Tochter Fosun Tourism 11 Mio. britische Pfund (damals 12,74 Mio. Euro) für die Rechte an den Namen der Marke sowie der Hotelketten Casa Cook und Cook's Club. Mit der Marke wollte Fosun Reisen in alle Welt vermarkten. „Der Erwerb der Marke Thomas Cook erlaubt es der Gruppe, ihre Tourismusgeschäfte auszubauen“, sagte seinerzeit Qian Jiannong, Chef von Fosun Tourism.  

Sky News berichtete und Berufung auf sichere Quellen, dass das chinesische Konglomerat erwäge, entweder Kapital von externen Investoren zu beschaffen oder das Geschäft direkt zu verkaufen.

Die aktuellen Spekulationen um Thomas Cook stehen im Zusammenhang mit der Nachricht, wonach Fosun angeblich auch den Verkauf des französischen Tourismus-Unternehmens Club Med S.A. in Betracht zieht. Club Med war 2015 von der chinesischen Investorengruppe Gaillon Invest II unter Führung von Fosun International für 541 Mio. Euro übernommen worden. Der chinesische Investor hatte sich 92,81 % des Kapitals gesichert. 

Ein angeblicher Insider hatte gesagt, Fosun hätte beschlossen, sich auf sein familienorientiertes Geschäft zu konzentrieren und seine Finanzstruktur zu stärken, indem es an nicht zum Kerngeschäft gehörende Vermögenswerte in Höhe von 7 bis 11 Mrd. Euro veräußern wolle. Andererseits kontert Fosun, mit der Fosun Tourism Group ein starker Akteur im Tourismus bleiben zu wollen. U.a. bleibe die Investition in Club Med ein wesentlicher Bestandteil davon.“ Quelle: Travel Weekly / Sky News / DMM