Geschäftsreise des DFB – Von Umweltschutz keine Spur

Deutlicher kann man seine Klima-Ignoranz kaum demonstrieren. Wer heutzutage noch ernsthaft von Stuttgart nach Basel fliegt, ist einfach nur dumm, asozial und zukunftsvergessen. Das sind nur zwei Sätze aus zahllosen kritischen Kommentaren in den sozialen Medien zum Kurzstreckenflug der deutschen Fußballnationalmannschaft am Sonntag von Stuttgart nach Basel. Besonders wegen der Ökobilanz gab es Null Verständnis für den ökologisch katastrophalen Kurzflug der so genannten DFB-Stars.

Es ist mehr als beschämend und zeigt, welch‘ Geistes Kind in Sachen Klima- und Umweltschutz die Macher beim DFB sind: Für die 260 km lange Strecke von Stuttgart nach Basel ließen sie es doch tatsächlich zu, dass die Fußball-Nationalmannschaft am Sonntag, 06. September 2020, mit einem Eurowings-Airbus geshuttlet wurde. Kein Wunder, dass der Verband in den sozialen Medien einen echten Shitstorm erntete. Von Scham ist da die Rede, von Peinlichkeit und Ignoranz, von Bullshit und dergleichen mehr. Auf Twitter wurden u.a. Fotos vom Boarding im Außenbereich des Stuttgarter Flughafens gepostet, was als ebenso dummdreist bei den Nutzern/Lesern ankam.

Heftig kritisiert wurde, dass nicht der viel umweltfreundlichere Transport per Bahn oder Bus gebucht worden war. ICE oder Bus hätten unterm Strich auch nicht länger gebraucht als das für diese Ultrakurzstrecke genutzte äußerst klimaschädliche Flugzeug. Vor allem die Vorbildfunktion der DFB-Elf, die durch solches Verhalten wider jeglichem Verstand ad absurdum geführt werde, kritisieren die Nutzer scharf. Vor allem konterkariert der DFB, was er auf seiner Website schreibt.

Dort (https://www.dfb.de/umwelt-und-klimaschutz/start/) heißt es u.a. in der Rubrik „Klima- und Umweltschutz“: „Der Fußball beeinflusst die Umwelt und das Klima: sei es durch den Schadstoffausstoß bei Fahrten zum Auswärtsspiel, den Energieverbrauch… zugleich ist er von gemäßigten Wetterlagen und einer intakten Umwelt abhängig, wie Meldungen etwa zu Überflutungen oder Hitzewellen zeigen. Der DFB ist sich seiner dadurch entstehenden gesellschaftlichen Verantwortung und Vorbildfunktion bewusst. Die Unterzeichnung des Sports for Climate Action Framework im Januar 2020 ist für den Verband deshalb eine Selbstverpflichtung und zugleich der Startschuss für ein deutlich stärkeres Engagement in diesem Themenfeld. Fußball kann man nur in einer intakten Natur spielen. Dank der Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und weiterer Maßnahmen werden wir unsere Anstrengungen für den Umwelt- und Klimaschutz deutlich ausbauen können.“

Dass auf Twitter auch noch Fotos von den einsteigenden Fußballern gepostet wurden setzt dem Ganzen die Krone auf. Quelle: Twitter / DFB / DMM