Geschäftsreisende brauchen funktionierende Kommunikationskanäle

Auf dem Mobilfunkgipfel 2018 haben die Mobilfunknetzbetreiber angekündigt, die Versorgung in Deutschland auf dem Land und entlang den Fernstraßen und Schienen mit einer Ausbauoffensive stark zu verbessern. Gerade Geschäftsreisende, die im Zug unterwegs sind und mit ihren mobilen Endgeräten produktiv sein möchten, werden durch laufende Unterbrechungen des Netzzugangs genervt.

Bis Ende 2021 sollen 99 % der Haushalte in jedem Bundesland eine LTE-Versorgung erhalten. Der Bund hat mit den Mobilfunknetzbetreibern Telekom, Vodafone, Telefónica und 1&1 Drillisch Verträge geschlossen, die diese Zusage rechtlich verbindlich machen. Im Gegenzug ermöglicht der Bund den Netzbetreibern, ihre Zahlungspflichten aus der Frequenzauktion 2019 mit jährlichen Raten über den Zeitraum bis 2030 zu strecken.
Bundesminister Andreas Scheuer: „99 % der deutschen Haushalte werden bis Ende 2020 unterbrechungsfrei telefonieren und surfen können - dafür haben wir jetzt die rechtsverbindliche Zusage der Mobilfunkbetreiber. Mehr als 1.400 neue Mobilfunkmasten werden dazu errichtet. Das ist ein klares Signal, dass der Mobilfunkausbau in bislang unterversorgten Regionen mit voller Kraft vorangetrieben wird.“

Zusätzlich zu den im Vertrag festgelegten Ausbauzusagen wurden im Zusammenhang mit der 5G-Auktion weitere Ausbauziele vereinbart:
•    bis Ende 2022 alle Bundesautobahnen mit mindestens 100 Mbit/s und höchstens 10 Millisekunden (ms) Latenz,
•    bis Ende 2022 die Bundesstraßen mit Verbindungsfunktionsstufen 0 / 1 mit mindestens 100 Mbit/s und höchstens 10 ms Latenz,
•    bis Ende 2024 alle übrigen Bundesstraßen mit mindestens 100 Mbit/s und höchstens 10 ms Latenz,
•    bis Ende 2024 alle Landes- und Staatsstraßen mit mindestens 50 Mbit/s,
•    bis Ende 2024 die Seehäfen sowie das Kernnetz der Wasserstraßen im Binnenbereich mit mindestens 50 Mbit/s,
•    bis Ende 2022 die Schienenwege mit mehr als 2.000 Fahrgästen pro Tag mit mindestens 100 Mbit/s,
•    bis Ende 2024 alle übrigen Schienenwege mit mindestens 50 Mbit/s zu versorgen, sowie
•    "5G-Basisstationen" und 500 Basisstationen mit mindestens 100 Mbit/s in "weißen Flecken" bis Ende 2022 in Betrieb zu nehmen.

Dem Fahrgastverband PRO BAHN ist besonders das Schließen der Mobilfunknetzlücken entlang aller Bahnstrecken wichtig, sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr. „Fährt man heute mit dem ICE durch Deutschland, haben die Fahrgäste oft genug keinen durchgehenden Internetzugang, und beim Telefonieren sind Unterbrechungen vorprogrammiert“, beklagt Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN. Die ICE-Fahrzeuge seien zwar mit Multiprovidertechnik ausgestattet, aber die summarische Netzabdeckung der Mobilfunkprovider ist mangelhaft.

Jörg Bruchertseifer, Bundesvorstand vom Fahrgastverband PRO BAHN: „Immer mehr reiserelevante Informationen werden als Handy-App für Fahrgäste bereitgestellt, können leider oft aber mangels Verbindung gar nicht genutzt werden. Der Anspruch an die Digitalisierung und den Service muss auch hier die unterbrechungs- und störungsfreie Funktion sein.“
Daher fordert der Fahrgastverband PRO BAHN den Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur auf, bei den aktuellen Aktivitäten zur Verbesserung der Digitalisierungs-Infrastruktur die Funkausleuchtung entlang der Eisenbahnen mit einzubeziehen. Denn gerade die Fahrgäste, die die umweltfreundliche Bahn nutzen, können die Reisezeit dann auch mit Gewinn für Produktives und Erholsames nutzen. Quelle: BMVI / Pro Bahn / DMM