Getrübte Verbraucherstimmung

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich eingetrübt. Erstmals seit November 2019 sank der monatlich ermittelte Konsumklimaindex leicht. Schuld daran ist die Ausbreitung des Coronavirus.

Die Bundesbürger sind nicht mehr so optimistisch wie noch vor einem Monat. In seinem monatlich ermittelten Konsumklimaindex prognostiziert der Nürnberger Marktforscher GfK für März einen Rückgang um 0,1 Punkte auf 9,8 Punkte. "Die Ausbreitung des Coronavirus hat sicherlich dazu beigetragen, dass Verunsicherung unter den Verbrauchern aufkommt", begründete GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl die jetzt veröffentlichten Daten. Ein durch das Virus ausgelöster Produktionsrückgang bzw. Fertigungs-Stopp bei Unternehmen in China könne dazu führen, dass auch die Produktion in Deutschland beeinträchtigt wird oder ganz zum Stillstand kommt: "Die Folge wäre Kurzarbeit bis hin zu Entlassungen. Und dies wäre für die Konsumstimmung wenig förderlich", sagte der GfK-Experte. Wegen der konjunkturellen Abkühlung erhielten im November bereits 96.000 Beschäftigte bundesweit Kurzarbeitergeld.

Die Konjunkturaussichten bewerten die deutschen Verbraucher indes wieder etwas optimistischer. Das Konjunkturerwartungs-Barometer verbesserte sich leicht und lag mit 1,2 Punkten nach seinem "Tief vom Herbst letzten Jahres" wieder im positiven Bereich.

Die Neigung der Bürger zur Anschaffung teurer Güter wie etwa Möbel oder Autos hat laut GfK abgenommen: Für Februar ermittelten die Nürnberger Konsumforscher einen Rückgang des entsprechenden Barometers um 1,9 auf 53,6 Punkte. "Bislang zeigt sich die Konsumneigung aber noch unbeeindruckt von konjunkturellem Gegenwind, Handelsstreit und Coronavirus", sagte GfK-Experte Bürkl. Eine weitere Eskalation dieser Krisenherde berge jedoch die Gefahr, dass der Höhenflug der Konsumstimmung ein Ende finde.

Der private Konsum bleibt eine wichtige Konjunkturstütze in Deutschland. Die GfK hält ihre Prognose aufrecht, wonach der private Konsum in diesem Jahr um ein Prozent zunehmen wird. Beim Wirtschaftswachstum in Deutschland gehen die Nürnberger Marktforscher ebenfalls von einer Zunahme um 1,0 % im laufenden Jahr aus. Quelle: GfK / ARD / DMM