Gnadenfrist für Air Namibia

Die Transport Commission of Namibia schrieb dieser Tage einen Brief an den Geschäftsführer von Air Namibia, Elia Erastus und Aufsichtsratspräsident Escher Luanda. Darin steht, das die Regierung dem Luftfahrtunternehmen die Genehmigung zur Durchführung von Linienflügen mit Wirkung zum 22. Juli 2020 entzieht. Nun hat das oberste Gericht des Landes den Lizenzentzug aufgehoben.

In dem Schreiben der Verkehrsbehörde an die nationalen Fluggesellschaft hieß es: Die Kommission habe neben ihrer Besorgnis über die finanzielle Situation von Air Namibia auch Kenntnis von einem fehlgeschlagenen Sicherheitsaudit der IATA. Eine Fluggesellschaft müsse aber finanziell in der Lage sein, einen sicheren, zufrieden stellenden und zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten und das sehe man derzeit bei der Nationalairline nicht. Mehrmals habe man das Management aufgefordert, zu den im so genannten Iosa-Audit aufgeführten Sicherheitsmängeln einen Bericht abzuliefern. Dies sei nicht geschehen.

Für Air Namibia hätte der Lizenzentzug das endgültige Aus bedeutet. Die chronisch verschuldete Fluggesellschaft wandte sich an das Oberste Gericht und hatte Erfolg: Der zuständige Richter befürwortete eine Fortführung der Betriebslizenz, so dass Air Namibia zumindest einige Inlandsflüge durchführen kann. Der Schuldenberg und der nicht gelöste Sicherheitsmangel aber bleiben. Insofern könnte es möglicherweise doch so kommen, wie es Staatspräsident Hage Geingob vorschlug: Die Liquidierung der Air Namibia. Quelle: Allgemeine Zeitung / DMM