Go-Ahead Bayern darf Bahnverkehre betreiben

Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hat Go-Ahead Bayern die Lizenz als Eisenbahnverkehrsunternehmen erteilt. Damit liegt jetzt eine Betriebserlaubnis vor, mit der Go-Ahead Bayern als Eisenbahnverkehrsunternehmen tätig werden und Züge betreiben darf.

Bei Siemens und Stadler sind die elektrischen Triebzüge für Go-Ahead Bayern im Bau. Ab Ende 2021 kommen sie auf den Netzen im Allgäu und über Treuchtlingen bis Würzburg zum Einsatz. Foto: Stadler Rail

Go-Ahead Bayern wird Ende 2021 im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und des Baden-Württembergischen Verkehrsministeriums den Zugverkehr von München über Memmingen nach Lindau aufnehmen. Ein Jahr später kommt dann der Regionalverkehr rund um Augsburg mit den Strecken nach München, Ulm, Donauwörth und weiter bis Aalen und Würzburg dazu. Dafür werden derzeit 78 moderne elektrische Triebzüge beschafft, das Unternehmen wird dann für den Betrieb rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben. Mit bayerischen Farben, modernem Design und viel Komfort – so werden sich die neuen Züge von Go-Ahead Bayern in den Augsburger Netzen und im Elektronetz Allgäu präsentieren. Für viele ist das ein neuer, ungewohnter Anblick. Denn die Züge werden von einem Verkehrsunternehmen betrieben, das erstmalig auf bayerischen Schienen unterwegs ist.

Go-Ahead gehört seit Jahrzehnten zu den führenden Unternehmen im Personenverkehr – das Mutterunternehmen in Großbritannien kann auf fast 30 Jahre Erfahrung in der Branche zurückblicken. Auf der Insel ist das Unternehmen jeden Tag für 5.500 Bahnverbindungen auf 2.200 km Schienennetz verantwortlich und befördert 30 % der britischen Bahnreisenden.

Sehr erfreut über die Zulassung als Eisenbahnverkehrsunternehmen im Freistaat Bayern äußerst sich Bastian Goßner, kaufmännischer Geschäftsleiter von Go-Ahead Bayern. "Mit dieser Lizenz ist ein weiterer, sehr wichtiger Schritt getan", so Goßner. "Wir sind auf einem guten Weg und unser Team ist sehr engagiert. Ich bin zuversichtlich, dass wir ab Dezember 2021 den Fahrgästen und der Region einen sicheren, zuverlässigen und komfortablen Eisenbahnverkehr bieten können."

Die ersten vierteiligen FLIRTS von Stadler Pankow werden aus dem Werk in Berlin-Pankow zur statischen und dynamischen Inbetriebsetzung nach Velten (Brandenburg) überführt. Ab Dezember 2021 werden sie auf dem E-Netz Allgäu zwischen München und Lindau auf der neu elektrifizierten Strecke unterwegs sein. Und neben zwölf Doppelstockzügen Desiro HC wird Siemens Mobility für Go-Ahead Bayern 44 einstöckige Triebzüge vom Typ Mireo bauen. Die Fahrzeuge sind für das sogenannte Los 1 im E-Netz Augsburg bestimmt, das Ende 2022 in Betrieb geht. Quelle: Go-Ahead / DMM