Gründe für ein Elektroauto

Eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der DEVK Versicherungen zeigt, welche Gründe für die Anschaffung eines Elektroautos sprechen. Gefragt wurden die 2.036 Teilnehmer auch, was sich ändern muss, damit der Kauf eines elektrischen Fahrzeugs für sie in Betracht käme.

Vom Nissan Leaf, dem ersten in Großserie gebauten vollelektrischen Fahrzeug der Welt, ist vor Kurzem das 500.000. Exemplar gefertigt worden. Foto: Nissan

Trotz hoher Wartezeiten und geringem Fahrzeugangebot liegen Elektroautos im Trend. In den letzten Wochen ist der Stromer-Anteil an den Neuzulassungen in Deutschland auf über 6 % gestiegen. Ein wichtiger Grund dafür sind die im Rahmen des Corona-Konjunkturpakets erhöhten staatlichen Zuschüsse. Viele Menschen bleiben jedoch skeptisch: Bei technischen Aspekten wie Reichweite, Ladeinfrastruktur und Batterierecycling gibt es deutliche Kritik. Welche Gründe sprechen also für den Kauf eines elektrischen Fahrzeugs? Und wo sehen Kauf-Interessenten noch Verbesserungspotenzial?

Die Umfrage der DEVK Versicherungen zeigt: Mit 43 % verstehen die meisten Deutschen den Umweltschutz als wichtigstes Argument für die Anschaffung eines E-Autos. Mit deutlichem Abstand nennen 21 % das Thema Lärmschutz. Immerhin 17 % der Teilnehmer sehen in einem Kauf auch die Chance, Fortschritt zu unterstützen - also Elektromobilität technisch weiter nach vorne zu bringen. Hier ist die Zustimmung bei jungen Befragten besonders ausgeprägt.

Für immerhin 19 % der Deutschen sind die aktuell hohen staatlichen Prämien ein wichtiger Grund für die Anschaffung eines Elektroautos. Vor allem Männer legen darauf großen Wert (23 %). Insgesamt nennen nur 9 % der Deutschen grundsätzlich attraktive Preise als Argument für einen Kauf. Eher sehen die Befragten Potenzial durch geringere Kosten im Alltag, weil Strom z. B. günstiger ist als Diesel oder Benzin und ein Elektromotor weniger Verschleißteile besitzt. Das spricht für 15 % der Deutschen für ein Elektroauto.

Nicht zu unterschätzen sind die steuerlichen Ersparnisse. Reine E-Autos, die bis 2025 neu zugelassen werden, sind 10 Jahre lang steuerbefreit. Auch im Anschluss fallen in der Regel geringere Steuern an als bei einem Verbrenner. Sparpotenzial gibt es auch bei der Versicherung.

Einige sehen in weniger Störungen und Wartungsarbeiten ein Argument für Elektroautos. Den Besitz eines elektrischen Fahrzeugs aus Prestige-Gründen können sich nur wenige vorstellen. Noch sind E-Autos jedoch nicht von allen Befragten akzeptiert. 33 % der Umfrage-Teilnehmer sehen keine Gründe für eine Anschaffung. Diese Meinung vertreten vor allem Frauen (37 %) sowie Befragte über 55 Jahre (45 %).

Auf die Frage "Was müsste sich ändern, damit für Sie die Anschaffung eines (weiteren) Elektroautos in Frage käme?", sind sich die Befragten einig: 38 % wünschen sich einen niedrigeren Kaufpreis. Diese Erwartung richtet sich vor allem an die Hersteller - nur 9 % der Befragten forderten eine noch höhere staatliche Förderung. Direkt nach den finanziellen Rahmenbedingungen folgen technische Details. 37 % der Befragten fordern eine höhere Reichweite, 31 % eine bessere Ladeinfrastruktur. Darauf legen besonders Männer und Besitzer von Pkw viel Wert. Bauchschmerzen bereitet den Deutschen die Lebensdauer der Batterien (23 %). Für 18 % ist deren nachhaltiges Recycling Voraussetzung für einen Kauf. Eine generell ausgereiftere Technik wünschen sich 12 %. Ein vielfältiges Fahrzeugangebot spielt mit 5 % kaum eine Rolle. Besonders junge Menschen wünschen sich noch Verbesserungen: Von den 18 bis 24-Jährigen fordern 28 % eine längere Lebensdauer der Batterien und 22 % ein besseres nachhaltigeres Recycling sowie 17 % eine insgesamt reifere Technik.

Unter jungen Menschen ist die Akzeptanz für die neue Technik am größten: Nur 11 % der 18 bis 24-Jährigen schließen den Kauf eines Elektroautos ganz aus. Über alle Befragte trifft das auf 24 % zu, wobei besonders Frauen (28 %) und Menschen über 55 Jahren (32 %) skeptisch bleiben und eine Anschaffung kategorisch ausschließen. Auf jeden Fall herrscht in den Augen der Befragten noch viel Verbesserungspotenzial. Quelle: DEVK / DMM