Gute Stimmung trübt sich ein

Die Hochstimmung in den deutschen Chefetagen verfliegt. Der ifo Geschäftsklimaindex Deutschland ist im April 2018 auf 102,1 Punkte gesunken, nach 103,3 im März. Der Indikator zur aktuellen Lage gab nach. Auch die Erwartungen sind gesunken. Die deutsche Wirtschaft nimmt Tempo raus. Das hat auch Auswirkungen auf die Geschäftsreiseaktivitäten.

Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima das dritte Mal in Folge verschlechtert. Die aktuelle Lageeinschätzung ist gefallen, liegt aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Erwartungen gaben auf den niedrigsten Wert seit August 2016 nach. Die Kapazitätsauslastung sank um 0,3 Prozentpunkte auf nun 87,7 %. Sie liegt jedoch weiterhin deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 83,6 Prozent.

Im Dienstleistungssektor ist der Geschäftsklimaindex merklich gesunken. Dies war vor allem auf deutlich weniger optimistische Erwartungen zurückzuführen. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage gaben nach.

Auch im Handel gab der Index nach. Die Händler waren sowohl mit ihrer aktuellen Lage als auch mit dem Ausblick auf die kommenden Monate weniger zufrieden als im März.

Der ifo Geschäftsklimaindex ist der wichtigste Frühindikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Im April 2018 löst das ifo Geschäftsklima Deutschland den bisherigen Index für die Gewerbliche Wirtschaft ab. Die wichtigste Änderung: Neben dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Bauhauptgewerbe und den beiden Handelsstufen ist nun auch der Dienstleistungssektor integriert. Darüber hinaus wurde das Aggregationsverfahren leicht modifiziert und auch das Basisjahr für die Indexberechnung von 2005 auf 2015 angepasst. Das ifo Geschäftsklima basiert auf ca. 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors, Handels und Bauhauptgewerbes. Quelle: CESIFO Group Munich / DMM