Berlin ist einer der deutschen Touristenmagnete und daran wird sich wohl kaum etwas ändern. Aber wenn es mal kein großartiges Wachstum bei den Übernachtungszahlen gibt, muss Visit-Chef Burkhard Kieker nicht in Schwermut verfallen. In seiner Begrüßungsrede schätzte Berlins oberster Touristiker den Umsatzausfall für die Branche wegen der Airberlin-Pleite auf etwa 100 Mio. Euro.
Die einstige deutsche Nr. 2 ist sicher nicht alleiniger Grund, dass die Übernachtungszahlen nicht nach oben geschnellt sind. Eine der Hauptursachen dürfte auch im Schlamassel mit dem BER zu suchen sein. Und wenn der eines fernen Tages doch noch in Betrieb gehen sollte, wird sich auch die Skepsis von Dehoga-Präsident Willy Weiland in Luft auslösen. Im Übrigen meldete dieser Tage die Deutsche Bahn, dass die Zahlen von Berlin-Reisenden dank neuer Schnellstrecke München-Nürnberg-Berlin rasant zunehmen. Und auch Fluggesellschaften wie die Lufthansa oder neuerdings Easyjet jubeln über einen Aufschwung ihrer Berlin-Verkehre.
Nun setzt die Branche für 2018 vor allem auf Sportereignisse wie der Leichtathletik-Europameisterschaft und diversen politischen Jubiläen. Und die weiteren Hoffnungen der Branche stützten sich voll und ganz auf den künftigen Großstadtflughafen. Der soll nach letzten Verlautbarungen im Herbst 2020 eröffnet werden. Einen Wermutstropfen in den ansonsten stimmungsvollen Abend goss Wirtschaftssenatorin Ramona Pop. Sie sprach das Thema Overtourism an, ein Thema, das auch auf der ITB eine größere Rolle spielen wird. Der Tourismus muss nach den Worten Pops stadtverträglicher werden, bei dem auch die Berliner selbst gefragt werden müssen. Quelle: Visit Berlin / DMM
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