Hamburg startet um Pfingsten herum mit Fahrverboten

Als erste Großstadt in Deutschland wird Hamburg in Kürze mit Durchfahrtsverboten für Diesel-Fahrzeuge beginnen. Die Hansemetropole leidet wie viele andere deutsche Städte unter einer massiv hohen Stickoxidbelastung, die Experten zufolge erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Anrainer besonders belasteter Strecken hat.

Dieser Tage wurden Verbotsschilder an zwei besonders belasteten Straßenabschnitten aufgestellt. Die Hamburger Umweltbehörde wartet tagtäglich auf die schriftliche Begründung des Bundesverwaltungsgerichts für dessen Urteil vom Februar 2018, durch das Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge ermöglicht wurden. Sobald die Begrpündung vorliegt, geht's los. Noch sind die Schilder durch rote Plastikkreuze ungültig gemacht. Aber sie sollen noch im Mai offiziell gelten.

Laut Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) geht es in Hamburg konkret um die rund 600 Meter der Max-Brauer-Allee sowie einen 1,7 km langen Abschnitt der Stresemannstraße. Die Strecke auf der Max-Brauer-Allee soll für Lkw und Diesel-Pkw gesperrt werden, die nicht die Abgasnorm 6 oder Euro VI erfüllen, die Stresemannstraße nur für Lastwagen. Für Anwohner, Lieferanten, Krankenwagen und die Müllabfuhr soll es Ausnahmen geben. "Wir werden das ähnlich kontrollieren wie bei Tempolimits: Nicht jeden Tag, sondern stichprobenmäßig. An manchen Tagen wird es aber auch Schwerpunkteinsätze geben", so das Hamburger Umweltamt.

Der NABU Hamburg hält punktuelle Fahrverbote für wenige Straßenzüge wie in Hamburg für "Augenwischerei". "Tatsache ist, dass angesichts eines unzureichenden Messnetzes das wahre Ausmaß der Belastungen unter den Teppich gekehrt wird", sagt Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik beim NABU Hamburg. Die Stadt müsse auch schnell die Hafen- und Schifffahrts-Emissionen in den Griff bekommen. Quelle: Hansestadt Hamburg / DMM