Heftige Turbulenzen zwangen Dreamliner zur Notlandung

Eine Studie zeigt, dass die weltweit steigenden Temperaturen im Zuge des Klimawandels auch das Fliegen ungemütlicher machen werden. Wissenschaftler sagen, es wird mehr und mehr immer heftigere Turbulenzen geben. Und die werden möglicherweise so stark, dass es auch zu Abstürzen kommen kann. Einen Vorgeschmack darauf erlebten die 312 Passagiere eines United-Fugs von Tel Aviv nach Newark (New Jersey).

Die B 878 der United Airlines am Boden des Stuart Int. Airport. Foto: EMS

Massive Turbulenzen und Schwerwinde machten den Passagieren und Piloten von United Flug UA 85 am frühen Freitagabend gegen 18.30 Uhr Ortszeit an der US-Ortsküste Angst. Der Dreamliner war mit 312 Passagieren an Bord auf dem Weg von Israel nach Newark, als er noch über dem Nordatlantik von heftigen Turbulenzen erfasst wurde. Sieben nicht angeschnallte Fluggäste wurden erheblich verletzt und später nach der Landung ein eine Klinik gebracht, 15 weitere konnten noch an Bord mit leichteren Blessuren medizinisch versorgt werden. Die Piloten erklärten einen Notfall – „We’re min fuel. We just need to go direct“, so der Kapitän gegenüber der Flugsicherung –, und dass sie es nicht mehr schaffen würden, das noch gut 120 km entfernte eigentlichen Ziel, dem United Hub Newark Liberty International Airport in New Jersey zu erreichen, sollten sie einen zweiten Landeversuch machen müssen.

Die Fluglotsen dirigierten die B 787-9 um zum naheliegenden auch militärisch genutzten Flughafen Stuart International Airport, ca. 37 km nördlich von New York. Der Treibstoffvorrat ging zu dieser Zeit schon zur Neige. Das Cockpitpersonal fürchtete, keinen zweiten Landeversuch mehr zu haben.  

In einer Erklärung der US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) heißt es: „United Airlines Flug 85 landete am Freitag, 29. März, gegen 18.45 Uhr Ortszeit sicher auf dem New Yorker Stewart International Airport, nachdem die Besatzung einen medizinischen Notfall bei einem Passagier gemeldet hatte.“ 

Die Turbulenzen über dem Nordatlantik haben von 1979 bis 2020 um bis zu 55 %  zugenommen. Den stärksten Anstieg verzeichneten die Forscher bei der schwersten Turbulenzklasse. Wissenschaftliche Modelle sagen für die nächsten 30 bis 60 Jahre eine Zunahme um 100 bis 200 % voraus. Quelle:  New Windsor EMS / DMM