Hertz hat Vermarktungsproblme mit seinen E-Autos

Der US-Autovermiet-Konzern Hertz wird ein Drittel seiner Elektroflotte, insgesamt rund 20.000 Fahrzeuge, verkaufen und mit dem eingenommenen Geld wieder Benzin betriebene Fahrzeuge kaufen. Elektrofahrzeuge haben sich finanziell nicht gerechnet, sagen Führungskräfte, weil sie trotz geringerer Wartungskosten höhere Kosten für die Schadensbehebung und auch einen höheren Wertverlust haben.

Hertz wird mit seinen E-Autos wenig glücklich. Restwerte und teure Reparaturen der BEV haben ein dickes Minus beschert. Jetzt sollen 20.000 Model 3 verkauf werden. Foto: Hertz

„Kollisions- und sonstige Schadensreparaturen an einem Elektrofahrzeug kosten oft etwa doppelt so viel wie bei einem vergleichbaren Automobil mit Verbrennungsmotor“, sagte Stephen Scherr, CEO von Hertz, kürzlich in einem Analystengespräch. Und der Preisrückgang bei batterieelektrischen Modellen auf dem amerikanischen Neuwagenmarkt hat den Wiederverkaufswert der gebrauchten E--Mietwagen von Hertz gesenkt. „Die UVP-Rückgänge bei Elektrofahrzeugen im Laufe des Jahres 2023, die hauptsächlich von Tesla verursacht wurden, haben den fairen Marktwert unserer Tesla-Mietautos im Vergleich zum Vorjahr kräftig reduziert, sodass ein größerer Verlust und damit eine größere Belastung entstanden. 

Das Problem im Fall Tesla: Der weltweit ungemein erfolgreiche E-Auto-Pionier hat die Preise für seine neuen Modelle 2023 mehrfach massiv gesenkt. Folge war eine geringere Zahlungsbereitschaft der Menschen für den Kauf eines Gebrauchtwagens. Hertz rechnet mit einem Verlust von etwa 245 Mio.  US-Dollar aufgrund der Wertminderung BEV. Im Durchschnitt entsprach diese Wertminderung rund 12.250 US-Dollar pro Fahrzeug, so Hertz in einer SEC-Anmeldung.

Tesla-Fahrzeuge machen etwa 80 & der Elektrofahrzeugflotte von Hertz aus, und insgesamt 11 % des Gesamtfuhrparks. Tesla hat seine Fahrzeugpreise aggressiv gesenkt, was andere Autohersteller dazu veranlasste, dasselbe für ihre Elektrofahrzeuge zu tun. Fatal für die Car Rentals. Für Hertz, das viele Fahrzeuge auf dem Gebrauchtwagenmarkt platziert – Hertz verkauft seine Gebrauchtfahrzeuge sowohl auf Auktionen als auch direkt an Kunden auf seiner Car Sales-Website -  hat der Wertverlust einen großen Einfluss auf ihr Geschäft und ist ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung, welche Autos sie in ihre Flotte aufnehmen möchten.

Abgesehen davon, dass die Reparatur von E-Autos teurer sei, wenn sie bei einem Unfall beschädigt würden, seien Elektrofahrzeuge laut Scherr auch häufiger in Unfälle verwickelt. Auch hier seien in beiden Bereichen vor allem Teslas das Problem. Hinzu kommt die schwierige Ersatzteilbeschaffung im Fall von Werkstattbesuchen. Quelle: Hertz / DMM