HH Airport: 2021 nur 5,32 Mio. Passagiere

Das Management des Hamburger Flughafens hat sich die Entwicklung des Geschäfts 2021 so ganz anders vorgesstellt. Viel zu viel Optimismus, viel zu wenig Realitätssinn. Denn von Normalität ist der Luftverkehr noch weit entfernt: Mit Beginn der vierten Coronawelle verringerten sich die Passagierzahlen am HH Airport Helmut Schmidt erneut und sorgten für eine ernüchternde Verkehrsbilanz 2021 von rund 5,32 Mio. Passagieren. Die Auswirkungen der Pandemie prägen aber auch den Start ins neue Jahr.

Das Jahr 2021 endete für den Flughafen Hamburg mit enttäuschenden Zahlen. Nun liegt die Hoffnung auf 2022. Foto HH Airport H. Penner

Bis Jahresende 2021 nutzten 5,32 Mio. Fluggäste den Hamburger Flughafen, das sind 69 % weniger als 2019. Auch wenn die Verkehrsbilanz im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr ein starkes Minus aufweist, so ist die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr positiv: Im Vergleich zu 2020, das ebenfalls von den Corona-Auswirkungen betroffen gewesen war, stiegen die Passagierzahlen leicht um 17 %. Trotz der positiven Entwicklung bleibt die Verkehrsbilanz insgesamt hinter den Erwartungen: Zu Jahresanfang hatte der Hamburger Flughafen noch mit 8,5 Mio. Fluggästen geplant. Im ersten Halbjahr 2021 musste die Prognose schrittweise gesenkt werden, da sich die Nachfrage aufgrund der pandemiebedingten Reisebeschränkungen nur schleppend erholte. Im Sommer zeigte sich dann der ersehnte Aufschwung, und die Verkehrszahlen stiegen stetig. Auch die positiven Signale seitens der Airlines mehrten sich: Die A380 kehrte zurück, die Kapazitäten wurden erhöht. Im Herbst erreichte der Trend seinen Höhepunkt: Allein im Oktober verzeichnete der Hamburger Flughafen 953.000 Passagiere – das ist fast ein Fünftel aller Fluggäste in 2021.

Die Zahl der Passagiere pro Flug lag 2021 durchschnittlich bei 100 Gästen, in den Vorjahren waren es 124 (2019) und 88 (2020). Im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020 stieg die Auslastung der Maschinen am Hamburger Flughafen um 6 Prozentpunkte auf 66 % (2020: 59,6 %; 2019: 77,5 %). Die durchschnittliche Anzahl an Sitzen pro Flug wuchs von 148 (2020) auf 152.

Licht und Schatten lagen 2021 nah beieinander. „Der Winter wird hart“, sagt Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport. „Der Luftverkehr war als eine der ersten Branchen schwer von der Corona-Krise getroffen worden und wird eine der letzten sein, die wieder zur Normalität zurückkehren wird. 2022 konzentrieren wir uns auf eine kontinuierliche, stabile Entwicklung unserer betrieblichen Aufgaben. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Umweltschutz. Dafür haben wir kurz vor Jahresende ein wichtiges Ziel erreicht: Unser Flughafenbetrieb wirtschaftet CO₂-neutral.“ Seit Ende 2021 wirtschaftet Hamburg Airport CO₂-neutral und wird noch in diesem Jahr mit dem Zertifizierungslevel 3+ der Airport Carbon Accreditation ausgezeichnet – als erster großer Flughafen in Deutschland. Die Airport Carbon Accreditation ist ein unabhängiges Zertifizierungssystem vom Flughafenverband ACI Europe, das die Bemühungen der Flughäfen zur Steuerung und Reduzierung ihrer CO₂-Emissionen unabhängig bewertet. Weniger Energieverbrauch, innovative Technologien, Fahrzeuge mit alternativem Antrieb, Naturschutzprojekte und hochwertige Ausgleichszertifikate – das sind die Bausteine zum CO₂-neutralen Flughafenbetrieb in Hamburg. Langfristig verfolgt Hamburg Airport das Ziel, gänzlich auf den Ausstoß von Kohlendioxid zu verzichten.

Ausblick 2022. Belastbare Prognosen für das Jahr 2022 sind in der derzeitigen Lage noch immer schwierig. „Nach ersten Rückmeldungen aus der Branche gehen wir aber davon aus, dass wir 2022 bis zu 60 % des Verkehrsaufkommens von 2019 erreichen werden“, so Michael Eggenschwiler. Die Hoffnung ruht auf einer beschleunigten Verkehrserholung ab Ostern, so dass im Gesamtjahr 2022 rund 11 Mio. Passagiere erreicht werden könnten. Dies entspräche rund doppelt so vielen Fluggästen wie im Jahr 2021, das noch sehr stark von Reiserestriktionen betroffen war. Inwieweit die Prognose eintritt, hängt von der Entwicklung des Pandemie-Geschehens und den damit verbundenen Einschränkungen ab. Quelle: HH Airport / DMM