Hotels zu Corona-Stationen umfunktionieren

In Deutschland wurden in den vergangenen Jahren in einem Anfall von Rationalisierungswahn zahlreiche Kliniken geschlossen. Niemand rechnete damit, dass die aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten getroffenen Entscheidungen sich derart rächen könnten wie derzeit. Nun muss sich das Land mit einem Krankenhaus-Notfallplan für den Höhepunkt der Corona-Krise rüsten: So sollen u.a. Hotels, die aktuell ohnehin kaum noch Gäste begrüßen können, zu provisorischen Gesundheitsstationen umfunktioniert werden.

Seit 01. März 2020 ist in Deutschland die Belegung der Hotels im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 36 % gesunken, weisen die Analysen von STR und Fairmas aus. Der Umsatz ist um 42 % zurück gegangen. Die Hotellerie ist eine der von der Coronakrise stark betroffene Branche.

Angesichts stetig steigender Zahlen an Corona-Infizierten haben Bund und Länder, die über Wochen hinweg seit Mitte Januar 2020 die jetzt eingetretene Krise leugneten und Meldungen in den deutschen Medien verbreiten ließen, wonach Deutschland alles bestens im Griff habe, einen Notfallplan für Krankenhäuser beschlossen. Kernziel ist es, die Intensivkapazitäten zu verdoppeln und Hallen, Hotels und Reha-Stationen zu Behandlungszentren für leichtere Fälle umzurüsten.

Wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtet, soll die Suche nach alternativen Standorten intensiviert werden. Durch die Nutzung von mehr oder weniger leer stehenden Hotels könnten für die zahlreichen leichteren Behandlungsverläufe zusätzliche Kapazitäten aufgebaut werden, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von DRK, THW und anderen Diensten, heißt es in dem Dokument. Quelle: Spiegel / DMM