Hyatts Armutszeugnis

In den USA übernehmen zumeist die Unternehmen für ihre Angestellten die Beiträge für die Krankenversicherung. Nicht so offensichtlich die Hyatt Hotels in Kalifornien. Deren Personal bittet ihre Gäste um Spenden für ihre Krankenversicherung.

„Ich habe gerade das Frühstück im von Hyatt betriebenen Thompson Hotel in Hollywood (eHyatt Regency in Kalifornien), bezahlt“, sagte der Vorsitzende des World Tourism Network, Jürgen Steinmetz. Kein Frühstücksbuffet, aber eine Kombination aus einem Joghurtgericht, einem einfachen Frühstückssandwich und einem Cappuccino. Das mehr oder weniger karge Breakfast, ohne zweiten Kaffee und auch ohne Saft kostete stolze 41,39 $ plus ein erwartetes Trinkgeld von 8,00 $. Der Gast entdeckte auf der Rechnung eine 5 %ige Wellness-HLA-Gebühr von 1,80 USD. Die Gebühr, die für die Krankenversicherung des Hyatt-Personals bestimmt war, war ein zusätzlicher Beitrag, der stillschweigend zur Restaurantrechnung hinzugefügt wurde.

Es war noch nicht der 1. April, also konnte es kein Aprilscherz gewesen sein. Steinmetz fragte die  Restaurantleiterin, was das soll. Sie antwortete, die Gebühr werde seitens des Luxushotelunternehmens verwendet, um die Krankenversicherung für sie und ihre Kollegen zu bezahlen. Der Gast empfand den Sachverhalt einer der größten Hotelketten der Welt als empörend. Steinmetz wandte sich an die Hyatt-Zentrale, doch die reagierte erst gar nicht.

Steinmetz‘ Rat: „Wenn Sie das nächste Mal in einem Hyatt Hotel in Kalifornien übernachten, organisieren Sie bitte eine Spende für die Gesundheitsversorgung von Obdachlosen in der Nachbarschaft, für die Polizei zur Verbrechensbekämpfung, für die Heizung Ihres Zimmers oder für das Privileg, eine heiße Dusche nehmen zu dürfen“. Steinmetz fürchtet, dass andere Hotels und Restaurants diesem Trend folgen werden. 

In den Vereinigten Staaten haben 90,9 %(Stand 01.01.2023) aller Bürger eine private Krankenversicherung. 59,3 % der US-Amerikaner besitzen Krankenversicherungsschutz durch den Arbeitgeber, 8,9 % der Einwohner haben sich selbst versichert (Direktversicherung). US-Krankenversicherungen dürfen per Gesetz niemand ablehnen. Quelle: e-turbo news / DMM