Hyundais Wasserstoff-Fahrplan bis 2030

Mit ihrer globalen Führungsrolle bei der Brennstoffzellentechnik will die Hyundai Motor Group (HMG) den Aufbau einer Wasserstoff-Gesellschaft vorantreiben.

Im neuen Unternehmensplan „FCEV Vision 2030“ (FCEV = Fuel Cell Electric Vehicle) kündigt die HMG mit den Automobilmarken Hyundai und Kia an, die Produktionskapazität für Brennstoffzellensysteme bis 2030 auf 700.000 Einheiten pro Jahr aufzustocken. Zudem sollen neue Geschäftsmodelle untersucht werden, um die Brennstoffzellensysteme an andere Hersteller von Automobilen, Drohnen, Schiffen, Schienenfahrzeugen und Gabelstaplern zu liefern. Die Nachfrage aus Bereichen außerhalb des Transportgewerbes wie z.B. Stromerzeugung und Speichersysteme wird voraussichtlich ebenfalls schnell steigen. Für die Entwicklung und Unterstützung des Geschäfts mit Brennstoffzellensystemen hat das Unternehmen im Dezember eine eigene Abteilung eingerichtet.

Im Rahmen der „FCEV Vision 2030“ werden die HMG und ihre Zulieferer etwa 6 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung sowie in den Anlagenausbau investieren und in Korea voraussichtlich rund 51.000 Arbeitsplätze schaffen. Bis dahin will die Gruppe eine Fertigungskapazität von 500.000 Brennstoffzellenfahrzeugen – Pkw und Nutzfahrzeuge – pro Jahr in Korea sicherstellen. Im gleichen Zeitrahmen erwartet das Unternehmen einen Anstieg der weltweiten Nachfrage nach Brennstoffzellenfahrzeugen auf rund zwei Millionen Einheiten pro Jahr.

Als ersten Schritt zur Umsetzung der „FCEV Vision 2030“ hat Hyundai Mobis Co., die Tochtergesellschaft der HMG für die Produktion von Brennstoffzellensystemen, im koreanischen Chungju den Grundstein für das zweite Brennstoffzellenwerk gelegt. Damit steigt die Jahresproduktion von Brennstoffzellensystemen von derzeit 3.000 Einheiten bis 2022 auf 40.000 Einheiten jährlich. Die HMG ist das einzige Unternehmen, das Brennstoffzellensysteme in einem speziellen Werk kommerziell produziert. Durch den Bau des zusätzlichen Brennstoffzellenwerks kann Hyundai schnell und flexibel auf den globalen Markterfolg der Technik reagieren.

Mit dem Nexo bietet Hyundai seit diesem Jahr bereits die zweite Generation eines Brennstoffzellenfahrzeugs an. Im Unterschied zum bereits 2013 eingeführten ix35 Fuel Cell basiert der Nexo nun erstmals auf einer speziellen Hyundai Architektur für Brennstoffzellenfahrzeuge. Zu deren Vorzügen zählen ein geringeres Gewicht, mehr Platz im Innenraum und das verbesserte Brennstoffzellen-Layout. Hyundai will das im Nexo eingesetzte Brennstoffzellensystem weiterentwickeln und diversifizieren, um auf Nachfrage aus verschiedenen Industriezweigen reagieren zu können.
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Das Hyundai Brennstoffzellensystem produziert durch die Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff Elektrizität. Das Antriebssystem ist die ultimative Quelle sauberer Energie: Es arbeitet ohne Verbrennung, emittiert als Abfallprodukt lediglich Wasser und reinigt sogar verschmutzte Luft. Aufgrund der hohen Energiedichte und der einfachen Betankung kann Wasserstoff laut einer McKinsey-Studie dazu beitragen, die Betriebskosten für alle möglichen Transportmittel – einschließlich Schienenfahrzeuge, Schiffe und Gabelstapler – um rund 10 % zu senken. Die Studie geht zudem davon aus, dass im Jahr 2030 weltweit rund 5,5 bis 6,5 Millionen Brennstoffzellensysteme gebraucht werden.

Das „Hydrogen Council“, eine globale Initiative, zu deren führenden Unternehmen aus den Bereichen Energie, Transport und Industrie auch Hyundai gehört, erwartet bis 2050 eine Verzehnfachung der jährlichen Nachfrage nach Wasserstoff. Daraus ergeben sich vielfältige Möglichkeiten für nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum. Quelle: Hyundai / DMM