IAA 2021: Berlin, Hamburg oder München

Die endgültige Entscheidung über IAA-Standort 2021 wird in den nächsten Wochen fallen. Frankfurt/M. ist aus dem Rennen, meldet der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA). Für den Traditionsstandort ist das eine böse Nachricht, auch für die Hotellerie im Rhein-Main-Gebiet, die mit der IAA stets beste Geschäfte gemacht hat. Und lange Gesichter gibt es auch bei der Messe Frankfurt, die den Bogen mit ihren Preisen in den letzten Jahren offenbar überspannt hatte, so jedenfalls klingt es bei vielen Ausstellern.

München könnte das Rennen um die IAA 2021 machen. Die Messe ist einer von drei Standorten, die es in die Endauswahl des VDA geschafft haben. Foto: wikimedia

Nach intensiven Vorarbeiten, die bereits im Oktober 2019 begannen, haben sieben Städte ihre Konzepte und Ideen beim VDA vorgestellt. Am 23. und 24. Januar 2020 präsentierten Berlin, Frankfurt/M., Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart dem VDA und VDA-Mitgliedsunternehmen ihr jeweiliges Konzept. Die Ideen jeder einzelnen Stadt waren sehr kreativ und durchweg anspruchsvoll. Sie unterstreichen, dass jede der sieben Städte über ein eigenes Profil und eigene Stärken verfügt. Es ist ein sehr enges Rennen, die Performance durchweg hoch.

In seiner Sitzung am Mittwoch, 29.01.2020, hat der VDA-Vorstand die verschiedenen Konzepte und Ideen behandelt und die Entscheidung getroffen, dass mit den Städten Berlin, Hamburg und München weitere Gespräche geführt und zudem konkrete Vertragsverhandlungen aufgenommen werden. Eine Entscheidung über die Stadt, in der die IAA ab 2021 stattfinden wird, ist in den nächsten Wochen zu erwarten. Vieles spricht für München: Die Messe München ist für hochkarätige Veranstaltungen aller Art bestens gerüstet. Sie ist sehr großzügig, eine der modernsten in Europa und ihr größter Vorteil ist die intermodale und interkontinentale Anbindung an die Welt über den nahen Flughafen, Europas bester.  

Die Messe München ist eine der weltweit größten Messegesellschaften. Neben dem Messegelände betreibt sie auch das ICM – Internationales Congress Center sowie das MOC – Veranstaltungscenter München. Dank rund 70 Auslandsvertretungen und einem Netzwerk von Beteiligungsgesellschaften in Europa, Asien, Afrika und Südamerika agieret die Messe auch global erfolgreich. Mit ihren rund 1.100 Mitarbeitern veranstaltet sie eigene Messen und Kongresse und bietet eine Plattform für Gastveranstaltungen, Hauptversammlungen, Corporate Events, Tagungen sowie Schulungen.

Aber noch sind auch Berlin mit seinem ziemlich heruntergekommenen Messeareal aus den 1930er Jahren und Hamburg im Rennen. Berlin hätte den Vorteil, dass bis 2021 voraussichtlich auch der BER in Betrieb ist, womit Gäste aus Übersee bzw. Australasien (hoffentlich) anreisen können. Hamburg wiederum hat den gewissen norddeutschen Charme, ist aber nur schlecht an transatlantische bzw. transkontinentale Luftfahrtnetze angebunden. 

Jede Stadt hat im Bewerbungsprozess interessante Ideen entwickelt, wie die urbane und nachhaltige Mobilität in ihrer Region verbessert werden kann. Auch die Ideen und Konzepte der Stadt Frankfurt/M. waren sehr eindrucksvoll. Doch nach Auswertung aller relevanten Kriterien wird die IAA 2021 nicht mehr am seit 1951 traditionellen Messestandort Frankfurt stattfinden. Diese Entscheidung ist dem VDA-Vorstand nicht leichtgefallen: Fast 70 Jahre war die Main-Metropole die Stadt der IAA, international wurde dies am häufig verwendeten Begriff ‚Frankfurt Motor Show‘ deutlich. Der VDA dankt der Stadt Frankfurt und der Messe Frankfurt für diese lange, sehr gute und vertrauensvolle Partnerschaft. 

Und insgesamt dankt der Verband der Automobilindustrie allen Städten, die sich am Wettbewerb um die IAA 2021 beteiligt haben, für ihr großes Engagement und die Kreativität der Ideen. Quelle: VDA / DMM