Immer mehr Masken-Ärger auf Flügen

Als die europäische Luftsicherheitsagentur EASA im Mai ihr „Covid-19 Aviation Health Service Protocoll“ veröffentlichte, erklärte sie parallel dazu, es sei davon auszugehen sei, dass es aufgrund der neuen Regelungen vermehrt Konflikte zwischen Fluggästen und den Crews geben wird. Heute zeigt sich, dass die Befürchtungen der EASA nicht unbegründet waren.

Denn es gibt auf vielen Flügen massiven Ärger mit Zeitgenossen, die sich weigern, eine Schutzmaske zu tragen oder 1,5 m Abstand zu halten. Nur drakonische Strafen können helfen, diesen dummen und ignoranten Zeitgenossen auf die Sprünge zu helfen, betonen Luftfahrtexperten.

Am 13. Mai 2020 hatte die EU-Kommission Empfehlungen ausgesprochen, die freilich bei den Fluggesellschaften auf Kritik gestoßen sind. U.a. gehört neben der Maskenpflicht während des gesamten Flugs auch ein eingeschränkter Bordservice, ein Verbot zollfreie Waren anzubieten, möglichst wenig Handgepäck mit in die Kabine zu schleppen (das meiste Gepäck soll aufgegeben werden) und anderes mehr. Inzwischen hat die Europäische Luftsicherheits-Agentur (EASA) gemeinsam mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) besagte Covid-19-Empfehlungen ausgegeben. Auf Druck der Airlines steht in dem Papier nichts vom Freihalten des Mittelsitzes. Die EASA glaubt zwar, dass sich die meisten Passagiere mit den Bestimmungen abfinden können, rechnet aber auch damit, dass renitente Passagiere vermehrt Situationen schaffen werden, welche möglicherweise die Flugsicherheit beeinträchtigen.

Ein jüngst vorgelegter Rapport des niederländischen „Aviation Incidents Analysis Bureau“ (ABL) hat bekräftigt, dass in den letzten Monaten in kommerziellen Flugzeugen zahlreiche Probleme mit Passagieren bekannt geworden sind. Besonders im Juni und Juli habe die Zahl der damit verbundenen Zwischenfälle zugenommen. Im März gab es lediglich einen solchen Vorfall, im April 2, im Mai 3, im Juni bereits 19 und im Juli 58. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass die Maskenpflicht und weitere Regeln von Airlines auf breiter Basis erst ab Mai/Juni, nach Erscheinen des EASA-Protokolls, eingeführt wurden, und auch die Anzahl Flüge generell wieder zugenommen hat. Es deutet aber auch auf eine gewisse „Corona-Müdigkeit“ bei manchen Flugpassagieren hin. Im Übrigen haben auch US-Fluggesellschaften gemeldet, dass sich die Problemfälle mit Maskenverweigerern und dergleichen häufen. Allerdings sind die Strafen in den USA für derartige Personen ein Vielfaches strenger als in Europa. Mehrere Tausend Dollar bzw. Inhaftierung sind normal.

Am 30. Juni 2020 wurden die EASA-Bestimmungen (https://www.easa.europa.eu/sites/default/files/dfu/EASA-ECDC_COVID-19_Operational%20guidelines%20for%20management %20of%20passengers_v2.pdf) erweitert. Danach sollen an Bord von Flugzeugen keine alkoholischen Getränke mehr ausgeschenkt werden. Einige wenige Airlines befolgen diesen Rat. Für Konflikte sorgt, dass Passagiere nicht neben Unbekannten sitzen wollen oder einander beschuldigen, sich nicht an die Regeln zu halten, oder eben auch willentlich und demonstrativ sich nicht an besagte Regeln halten. Quelle: EASA / DMM