In Deutschland wird wieder mehr Benzin verbraucht

In Deutschland wird seit drei Jahren mehr Benzin verbraucht. Das beweisen aktuelle Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Danach wurden 2023 insgesamt 17,3 Mio. t Ottokraftstoff im Inland abgeliefert. Dies entspricht einem Zuwachs von 416.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr.

Verglichen mit dem Jahr 2020, das durch die Corona-Pandemie geprägt war, ist dies sogar ein Anstieg um nahezu 1,1 Mio. Tonnen. Es zeigt: zum einen ist offensichtlich immer mehr deutschen Autofahrern die katastrophale Klimaentwicklung vollkommen egal; zum anderen wird wohl auch mehr gefahren und nicht wenige steigen von Diesel- auf Benzinfahrzeuge um, auch auf Hybride. Vor der Pandemie war ein gegenläufiger Trend zu beobachten. 

Trotz des Anstiegs des Benzinverbrauchs hat die Zahl erheblich umweltfreundlicherer Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen zugenommen. Zum Jahreswechsel 2023/24 waren es 1,4 Mio. Pkw. Bei Dieselkraftstoff hingegen setzt sich der rückläufige Trend fort.

Das Umweltbundesamt führt die Zunahme beim Benzinverbrauch insbesondere auf eine erhöhte Fahrleistung in 2023 zurück. Das ifo-Institut identifiziert als Gründe für den gestiegenen Verbrauch der schwer umwelt- du klimaschädlichen Benzins das erhöhte Verkehrsaufkommen und den Ausweicheffekt von Diesel auf Benzin aufgrund von Fahrverboten und gesunkenen finanziellen Vorteilen von Dieselfahrzeugen. Außerdem verweist das Institut auf das vermehrte Auftreten schwerer umweltschädlicher Pkw mit Benzinmotor im Markt.

Der ADAC sieht die Ursache für den gestiegenen Verbrauch u.a. in der wachsenden Anzahl an zugelassenen Benzinern, zu denen auch viele Hybridfahrzeuge zählen. Bei den Neuzulassungen, die mehrheitlich Benzin- und Hybridmotoren umfassen, sind höhere Fahrleistungen zu beobachten, die sich auf den Gesamtverbrauch von Kraftstoff auswirken. Quelle: BAFA / ifo / ADAC / DMM