Influencer sind oft teure Schnorrer

Der White Banana Beach Club Siargao auf den Philippinen ist ein echter Hotspot für Influencer. Die Holzhütten direkt am Strand und der Ausblick aufs weite Meer sehen einfach zu gut aus, um sie nicht mit den eigenen Followern zu teilen. Derzeit sorgt das Hotel aber nicht mit exotischen Bildern für Aufmerksamkeit, sondern mit einem Verbot für schnorrende Blogger.

 

Die selbst ernannten Influencer sollten sich lieber „richtige Arbeit“ suchen, anstatt bei ihnen eine Möglichkeit zu suchen, umsonst zu essen, zu trinken und zu übernachten, erklärte das Resort in einem Facebook-Beitrag. Influencer-Bashing kommt in den sozialen Netzwerken eigentlich immer gut an. So auch in diesem Fall. Viele Kommentare drückten ihre Zustimmung aus.

Nur einen Tag später ruderte dann auch der White Banana Beach Club zurück und veröffentlichte einen weiteren Beitrag. Darin stellten sie klar, dass sie nicht grundsätzlich gegen Influencer seien. Sie hätten lediglich etwas gegen Schmarotzer, die unter Bloggern freilich viel vertreten sind. Der White Banana Beach Club ist längst nicht das einzige Hotel, das bereits mit dem Thema beschäftigt war. So verbannte kürzlich auch das Bürgenstock-Resort in der Schweiz Fotoapparate zumindest teilweise aus dem Pool, der wahrscheinlich zu den meistfotografiertesten Schwimmbecken der Welt gehört. Und auch die a&o Hostels wollen kein Geld mehr für das Influencer-Marketing ausgeben.

Influencer verdienen bis zu 38.000 Euro pro Post, meldet Horizont. Einnahmen in dieser Höhe haben Top-Influencer mit mehr als 500.000 Followern. Micro-Influencer mit weniger als 30.000 Followern erhalten bis zu 32.000 Euro für eine ganze Kampagne. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Rakuten Marketing unter 700 Marketing-Entscheidern. 83 % der deutschen Verbraucher haben schon einmal ein Produkt gekauft, das von einem Influencer/Schnorrer empfohlen wurde. Im Unklaren sind sich die Marketingchefs der Unternehmen allerdings darüber, ob die hohen Ausgaben im Einzelfall tatsächlich angemessen sind. Laut Umfrage sind sich 77 %  unsicher, anhand welcher Kriterien die Höhe der Vergütung berechnet werden sollte, und 37 % verfügen über keine Möglichkeit, die Auswirkung einzelner Influencer-Kampagnen auf die eigenen Umsätze zu messen. Quelle: tageskarte / Horizont / DMM